Dienstag, 9. September 2025
Pünktlich um 9:15 hat die Stena Germanica in Göteborg angelegt – vorher habe ich noch kurz mein Kennzeichen in ePass24 angelegt, denn ich hatte mich erinnert, dass an Arbeitstagen Citymaut in Göteborg anfällt und die Abrechnung einfacher und günstiger ist, wenn man eine Zahlungsmöglichkeit mit dem Kennzeichen verknüpft.
Das Verlassen der Fähre dauerte diesmal etwas länger, denn zunächst musste die untere Ebene geleert werden, bevor die Rampe heruntergelassen wurde und wir die Fähre verlassen konnten.

Aber auch danach dauerte es etwas länger: Zunächst war nur eine Passkontrolle für Lkw und eine für Pkw/Wohnmobile geöffnet. Unmittelbar vor mir wurde eine zweite Kontrolle geöffnet und ich wurde dann zur erweiterten Kontrolle geschickt. Das war aber völlig entspannt: man wollte wissen, ob es sich um ein reines Campingfahrzeug handelt und ob ich Alkohol dabei hätte. Wahrheitsgemäß antwortete ich nur mit „ja“ und öffnete dann nur eine Schublade in der Küche, zeigte eine angebrochene Flasche Skagerrak Gin „Oh, nice bottle!“. Dann wurde ich noch gefragt, ob ich mich mit jemandem treffen wolle, was ich mit „vielleicht, noch nicht sicher“ beantwortete. Die nette Kontrolleurin wünschte mir eine schöne Zeit und gute Reise.
Zunächst habe ich mich nach Norden orientiert. In Trollhättan habe ich einen Zwischenstopp an einem großen Einkaufszentrum eingelegt. Im Biltema (ja, mindestens einmal anfahren in jedem Skandinavien-Urlaub!) habe ich ein Verlängerungskabel für meinen Backofen gekauft, da ich die vollständige Installation vor dem Urlaub nicht fertigbekommen habe. Außerdem habe ich noch Dichtungsband für die Wasserinstallation gekauft – für den Fall der Fälle.

Danach ging’s noch zum Lidl – ein wenig Lebensmittel waren noch nötig. Und da ich nun wieder eine funktionierende Kühlbox habe, konnte ich Eis kaufen – yeah!

Nach einem kurzen Snack bin ich weiter Richtung Norden gefahren. In irgendeinem Video hatte ich glaube ich von diesem einen Stellplatz erfahren. Die Einfahrt sah mir zunächst recht „privat“ aus, so dass ich weitergefahren bin. Mitten im Ort war dann eine Entsorgungsstation und ein Info-Punkt. Dort wurde auch auf diesen kostenfreien Campingplatz direkt am Fluss Klarälven hingewiesen. Also kurzerhand gedreht und zum Stellplatz gefahren. Unglaublich: mehrere Grillstellen, ein Frischwasseranschluss und eine Menge Platz, um sich hinzustellen.

Nachbarn: ein nettes schwedisches Paar, was mir auf Nachfrage bestätigte, dass man hier einfach kostenfrei stehen kann, aber an einer der Hütten ein Briefkasten für Spenden befestigt sei. Ein einzelner Rentner in einem Kleinwagen mit Pforzheimer Kennzeichen, der mit 62 Jahren in Frührente auf großer Skandinavientour ist. Er schläft auf einem Feldbett in öffentlich zugänglichen Shelter, kocht auf ebenso zugänglichen Feuerstellen. Cool.

Ich habe mich dann mit ein bisschen Abstand dort am Fluss platziert – ein toller Platz!
Nach ein paar Fotos habe ich mir einen griechischen Bauernsalat zusammengeschnippelt und verspeist. Nach ein paar Stunden Schreiben dieses Reiseberichts habe ich mich dann ins Bett gelegt.

- Entfernung: 364 km
- Fahrzeit: 5:58 h
- Durchschnittsgeschwindigkeit: 61 km/h
- Durchschnittsverbrauch: 11,1 l/100 km