Freitag, 19. September 2025
Der Platz in Östersund ist nicht wirklich schön, aber mit einer schönen Aussicht auf den See Storsjön, der der fünftgrößte See Schwedens ist und von Storsjöodjuret bewohnt wird, einem schlangenähnlichen Seeungeheuer mit Hundkopf.

Nichts hat mich da großartig festgehalten – aber weil es so praktisch war habe ich kurz Grauwasser abgelassen und Müll entsorgt.
Auf ging es in südöstlicher Richtung zum Fulufjället Nationalpark. Die Strecke von Lillhärdal nach Särna (irgendwo stand „Särnasvägen“) ist neu gemacht, wunderschön zu fahren und führt durch eine tolle Landschaft. Wirklich sehenswert – insbesondere bei einem Wetter wie heute!

In der Nähe des Fulufjället Nationalparks dann noch einen Ministopp an einem „Aussichtspunkt“ gemacht, der unnötig war und dann bin ich um kurz nach 15:00 Uhr am Parkplatz des Besucherzentrums des Nationalparks angekommen.

Auch hier wieder sehr sympathisch: Am Parkplatz steht etwas von „Parkgebühren sind im Besucherzentrum oder per Swish zu zahlen“. Dort erklärte man mir dann, die Parkgebühren von 20 SEK (etwa 1,80 €) entrichtet man freiwillig, nur, wenn man wirklich möchte. Sie hat mich dann etwas überrascht angeschaut, als ich ihr mitteilte, dass ich zahlen wolle. Macht das sonst keiner?
Los ging es dann zu Fuß und große Teile über gefühlt nagelneue Bohlenwege und -stege in Richtung Njupeskär Wasserfall – dem mit 93 m Gesamthöhe und davon 70 m freiem Fall höchsten Wasserfall Schwedens.
Nicht nur der Weg dahin, sondern auch der Wasserfall ist beeindruckend. Da das Wetter schlechter wurde und die Vorhersage mal wieder Regen ankündigte, habe ich nur den kleinen Rundweg absolviert und bin wieder zum Auto gelaufen.
Dort angekommen habe ich nach einem geeigneten Übernachtungsplatz gesucht und den Seeplatz nach Blick in die Wetter-App verworfen: Bootfahren am nächsten Tag war nicht unbedingt die beste Idee, da es spätestens nachmittags wieder regnen sollte und ich das Boot gerne nach dem kleinen Test getrocknet und erst dann wieder eingepackt hätte.

Also fiel die Wahl auf einen an der Straße an einem Aussichtsturm gelegenen offiziellen Stellplatz. Der Turm ist auch was Besonderes: Es handelt sich um einen vermutlich vor etwa 130 Jahren erbauten Turm. In den 1890er Jahren startete man in Schweden in Schweden ein großes Brandbekämpfungssystem. Im zweiten Weltkrieg arbeiteten hier Frauen im Auftrag der Schwedischen Streitkräfte als Luftüberwachung.

Zwischen 2004 und 2006 ist der Turm von einem privaten Verein restauriert und in diesem Zuge wieder gerade gerichtet worden. An mehreren Stellen im Inneren sieht man noch die originale Außenhaut, über die die heutige Fassade gebaut wurde.

Die Nacht dürfte trotz der unmittelbaren Straßennähe recht ruhig werden – hier ist seeehr wenig Verkehr.


- Entfernung: 352 km
- Fahrzeit: 5:27 h
- Durchschnittsgeschwindigkeit: 65 km/h
- Durchschnittsverbrauch: 11,1 l/100 km