Zunächst fing der Tag recht normal an – wir hatten nachts bis zu -16 °C. Wie von mir erwartet gab es morgens kein Wasser in der Küchenzeile des Campers: Leitungen eingefroren. Im Bad ging alles, damit stand der Haarwäsche nichts im Weg.

Es begann nachts zu schneien was nicht unbedingt förderlich für die Straßenbedingungen war. Aber zunächst gingen wir zu Fuß zum etwa 600 m entfernten Spermarkt „Rema1000“, um ein paar Kleinigkeiten zum Essen einzukaufen.

Auf der Fahrt sammeln wir mächtig Schneestaub ein – bei den niedrigen Temperaturen bleibt der Schnee sehr trocken und fein.

Bei diesen Straßenbedingungen fällt es uns schwer, einen geeigneten Parkplatz für das Frühstück und Mittagessen zu finden – die meisten Plätze waren leider nicht freigeräumt.

Bei einer kurzen Toilettenpause haben wir einen geeigneten Zwischenstopp in „Park4Night“ für die Mittagspause gefunden, den ich leider verpasst habe, weil die Einfahrt leicht verschneit, aber passierbar war. An der nächsten Nothaltebucht haben wir dann entschieden zu drehen und die paar Meter zurückzufahren.
Ulf hat seinen 6 m Sprinter gedreht und dann begann ich mit Dummheit 1: beim Drehen bin ich mit dem rechten Hinterrad über die Asphaltkante geraten und abgerutscht: Vorderrad links in der Luft. Mist.
Sandbrett unter das rechte Hinterrad, drei gestapelt unter das linke Vorderrad: keine Chance.
Also Ulf und Angela über Funk zu Hilfe gerufen, Straße abgesichert, den 6 m Sprinter vorgespannt und: Glück gehabt! Der frische Schnee hat die vereiste Straße ausreichend griffig gemacht, so dass der Sechszylinder seine Kraft völlig ohne Schlupf auf die Straße gebracht hat. Nochmal Glück gehabt!
Nach diesem Erlebnis war uns nicht mehr nach Mittagessen – wir entschieden uns, weiterzufahren.
Etwa eine Stunde nach meiner Aktion waren wir in Vittangi tanken und Dummheit Nummer 2 für diesen Tag nahm ihren Lauf:
Die etwas in die Jahre gekommene OKQ8 Tankstelle hatte „wahnsinnig auffällige“ Hinweise über die mögliche Einfahrtshöhe von 3 m. Ich hatte Glück und bin von außen angefahren und stand im Wesentlichen außerhalb der Überdachung.

Ulf fuhr von rechts an die andere Zapfsäule. Per Zufall zirkelte er beim Einfahren die Dachbox durch die höchste Durchfahrhöhe. Die Dame an der Kasse wies dann darauf hin, man solle besser rückwärts ausfahren, weil die andere Seite (noch) niedriger sei. Beim Rückwärtsfahren dann ein lautes Knirschen: ein L-Profil vom Dach hat einen nachdrücklichen Abdruck in der Dachbox verursacht. Wie sollten wir das Auto da ohne weitere Beschädigung wieder rausbekommen? Was zwei Ingenieure nicht auf die Reihe bekamen, war für Angela logisch: „lass‘ doch einfach die Luft der Luftfeder der Hinterachse ab“.

Gesagt, getan: der Sprinter senkte sich ausreichend ab, um ohne weitere Betührung auszufahren. Leider haben wir dann gesehen, dass ein ordentliches Loch in der Dachbox zurückgeblieben ist – was sich aber mit Bordmitteln zumindest notdürftig verschließen lässt.

Der zunächst ausgewählte Stellplatz in Svappavaara war nicht wirklich geeignet, weil nicht geräumt. Also weiter nach Gällivare.

Für heute reicht’s! Der in P4N ausgesuchten Stellplatz in Gällivare entpuppte sich als Reinfall: Man kann doch nicht mitten in der Stadt in der Nachbarschaft von Wohnhäusern übernachten! Also kurzerhand weiter zum Campingplatz direkt am Stadtrand, der sich als Glücksfall erwies.

Im wirklich komfortablen Servicehaus haben wir in einer recht neuen, super sauberen Küche schön belegte Brote überbacken und sind dann recht bald ins Bett gegangen, um den Tag schnell zu beenden.

- Entfernung: 356 km
- Fahrtzeit: 5:40 h
- Durchschnittsgeschwindigkeit: 62,8 km/h