12. März 2025
Am Morgen wachen wir auf und sehen den Platz leicht verändert durch den Schneefall in der Nacht: es ist etwas weiß geworden!
Vor Abfahrt nutzen wir den nicht allzu schönen Gemeinschaftsraum des Platzes für unser Frühstück.
In Sunne haben wir die Tankstelle gemieden, die hatte wieder kleine gelbe Schildchen unter dem Dach hängen mit einer Aufschrift „3,0 m“.

Wir wollten einen kleinen Umweg in Håverud machen und verließen dafür in Tösse die E45 auf kleinere Landstraßen, die jedoch auch schneefrei waren.

In Högsbyn bogen wir links ab auf den unter Motorradfahrern bekannten Brudfjällsvägen. Die ist angeblich die kurvenreichste asphaltierte Straße Schwedens und gleicht mit Steigungen bis 21 % eher einer Achterbahn – hier möchte ich keinen Gegenverkehr haben, denn schmal ist sie zudem auch noch und bietet im dichten Wald keine weite Sicht.

Es machte richtig Spaß, die Strecke zu fahren, doch nach 10 km war der Spaß auf dem Touristenparkplatz in Håverud vorbei.
Angekommen auf dem Parkplatz gingen wir den kurzen Weg zur Schleusentreppe des Dalsland-Kanals.

Dieser Kanal verbindet auf einer Länge von 254 km und über 66 m Höhenunterschied die Seen Vänern und Töck. Früher wurde der Kanal für den Gütertransport verwendet, heute hat er fast nur noch touristische Zwecke.

Hier in Håverud hat der Kanal 4 Schleusenkammern mit insgesamt 10 m Höhenunterschied zwischen Ober- und Unterlauf. Das herausragende Bauteil in Håverud ist die 33,5 m lange Trogbrücke, mittels derer der Kanal die Stromschnellen zwischen den Seen Åklång und Övre Upperudshöljen überquert. Über der zweiten Schleusenkammer verläuft auf einer Klappbrücke die Eisenbahnlinie Håverud-Tisselskog.

Wir haben am Kanal noch einen kleinen Spaziergang zu einem Aussichtspavillon auf den Kanal gemacht. Achtung: Rutschgefahr durch frischen Schnee auf bemoosten Felsen! Ist aber alles gut gegangen.

Das Café und die Fisch-Räucherei öffnen erst zur Sommer-Touristensaison bzw. kurz zu Ostern – also gab es leider keine Einkehr.

Zurück an den Fahrzeugen machten wir uns auf den weiteren kurzen Weg zu unserem heutigen Stellplatz. In Mellerud machten wir einen kurzen Zwischenstopp beim Coop wegen unserer speziellen Vorstellungen zum heutigen Abendessen. Wir kauften: Käse.
Südöstlich von Brålanda bogen wir links von der Landstraße auf einen Wirtschaftsweg in den Wald ab, dem wir etwa 1,2 km zu einem üppig dimensionierten Wendehammer folgten. Diesen nutzten wir als Nachtquartier.

Aufgrund des andauernden Schneefalls und weil wir draußen essen wollten, haben wir auf den Sprintern das „Sonnensegel“ von Ulf befestigt und noch eine Plane als Windschutz angebracht. Die Lichterkette sorgte noch zusätzlich für eine gemütliche Atmosphäre.

Nach ein paar Drohnenflügen wurde der Hunger groß genug, so dass wir uns an die Vorbereitung des Abendessens machten: im Wesentlichen war dies Feuerholz spalten, Würstchen, Champignons und Paprika kleinschnippeln und Käse in dünne Scheiben schneiden.

Wir hatten noch Brennholz – also konnten wir endlich das High Fire von Fennek mit der Raclette-Platte von Styyl einsetzen – alles nachhaltig in Deutschland designed und produziert.
Egal ob Raclette mit Wurst, Champignons, Paprika oder einfach nur Käse: es war wahnsinnig lecker!

Leider war das Essen draußen bei Schneefall wahrscheinlich nicht unbedingt förderlich für Ulfs Gesundung – die Erkältung wurde schlimmer. Daher haben wir uns nicht länger draußen aufgehalten, sondern nach dem Essen alles wieder abgebaut (wie viel Schnee sammelt sich bitte nach so kurzer Zeit oben auf dem Sonnensegel?) und sind schlafen gegangen.

- Entfernung: 196 km
- Fahrtdauer: 3:06 h
- Durchschnittsgeschwindigkeit: 63,3 km/h