Wenn es nicht weiter nach Norden geht – zumindest nicht auf der Straße – müssen wir wohl oder übel umdrehen.
Die Kugel …
Das Wetter hier oben soll nicht besser werden. Also entschieden wir uns, nach einem kleinen Spaziergang am Rande des Felsens und dem nachfolgenden Frühstück/ Mittagessen den Rückweg anzutreten.
Sonnenaufgang an der Kugel – frisch war’s …
Zwischenzeitlich sind auf dem Plateau etliche Teilnehmer der Baltic Sea Circle angekommen – einer jährlichen Rallye rund um die Ostsee mit Zwischenziel Nordkapp.
Knivskjellodden – der nördlichste Punkt von Magerøya
Die Entscheidung aufzubrechen war nicht falsch, denn der Wind sollte weiter zunehmen und gerade auf den ausgesetzten Etappen der Straße zerrte es schon recht heftig an den Autos.
Teilnehmer der Baltic Sea Circle
Nach einem Tankstopp in Skaidi fuhren wir weiter Richtung Alta. Unser Übernachtungsstopp wurde dann der Platz des Mittagessens der Hinfahrt 😀
Overlander auf dem Nordkap-Plateau
Hier stehen wir gut – ein paar Meter abseits der E45. Die Straße ist nicht zu hören von hier – aber der Schneepflug, der gefühlt alle 15 Minuten vorbeikommt.
Wieder auf dem Festland kurz nach dem Tunnel.
Essen haben wir dann wegen des Windes im Auto gemacht. Ein schöner Abend im Auto und dann ab ins Bett.
In Muonio sind wir aufgrund der Zeitverschiebung von einer Stunde zu Schweden/Norwegen schon um kurz nach 7:00 aufgebrochen, um ausreichend Fahrtzeit in den höchsten Norden zu haben.
Dem geneigten Leser wird aufgefallen sein, dass wir in die falsche Richtung gerechnet haben und dadurch zwei Stunden Fahrtzeit gewonnen haben …
Gut so: um kurz nach 08:00 finnischer Zeit waren wir unterwegs in einer tristen Winterlandschaft in der Nähe der finnisch-/norwegischen Grenze.
Wenige Minuten später verwandelte der Sonnenaufgang die Stimmung komplett in ein Winter-Wunderland!
Zwischendurch wurde es dann auch mal recht frisch.
Links oben im Display: -11,5 °C
Natürlich sind uns dann auch wieder die dümmsten Tiere unter der Sonne vor die Autos gelaufen! Wenn sie sich nicht so dämlich verhalten würden, wären sie ja echt niedlich 😂
Dumme Tiere – aber sooooo schön! 🤩
Weiter ging’s in Richtung Nordpolarmeer – ich war ja im Sommer schon einmal hier oben – aber im Winter ist das Ganze noch beeindruckender. Auch oder gerade weil es kein tiefer Winter, sondern eher Frühling ist mit nur noch wenig Schnee sind die Farbkontraste in der Landschaft umso beeindruckender.
Dann der Nordkaptunnel – beeindruckend nicht nur das Bauwerk an sich, welches auf 6 km Länge einmal auf 212 m unter dem Meeresspiegel ab- und wieder auftaucht. Noch beeindruckender die Fernradler, die die Steigungen von etwa 10 % im Tunnel mit ihren schwer bepackten Drahteseln bezwingen – auch wenn wir diesmal keinen von ihnen antrafen.
Der Nordkaptunnel
In Honningsvåg haben wir die Gemüsevorräte aufgestockt und die letzten 32 km Fahrkilometer des Tages angetreten.
Trotz Beschluss der Gemeinde Nordkapp, dass der Besuch des Plateaus grundsätzlich das ganze Jahr über kostenpflichtig ist, haben wir für den Parkplatz nicht zahlen müssen und werden wohl einen Pausetag einlegen.
Parken und Übernachten an der Nordkaphalle
Der Sonnenuntergang bescherte uns wunderschöne Ausblicke – wir konnten uns gar nicht sattsehen und wollten eigentlich überall stehenbleiben, um die Ausblicke zu genießen – aber wir wollten ja auch noch ein bisschen was von dieser Stimmung am Nordkap genießen!
Der Globus – das Wahrzeichen
Ein kleiner Spaziergang zum obligatorischen Fotopunkt an der Kugel musste natürlich sein …
Die drei Protagonisten der Geschichte
… bevor Ulf uns mit seinen Kochkünsten verwöhnte.
Das Gartenrestaurant ist eröffnet.
Danach hat man uns noch eine kleine Polarlicht-Vorstellung gegeben, die war leider jedoch nicht soooo beeindruckend. Wir hoffen auf eine Zugabe.
Nach einer ruhigen Nacht im Wohngebiet in Uppsala ging es nach einem Morgenkaffee bei Sonja auf den Weg nach Norden. Noch immer ist auch hier in Schweden kaum Schnee zu finden.
Zwischen Gävle und Sundsvall
Weiter geht’s bis zur Mittagsrast an der Högakustenbron, einer großen Hängebrücke über den Fluss Ångermanälven.
Die Högakustenbron, mit 1.210 m Spannweite fast so lang wie die Golden Gate Bridge (1.280 m Spannweite).
Nach dem Mittagssnack weiter nach Norden – in Örnsköldsvik waren wir im Fjällräven Outlet-Store – ich war kaufwillig, aber das Angebot war eher enttäuschend: schlecht sitzende Hosen (liegt wohl eher an der versauten Figur), aber wahnsinnig hohe Preise.
Um das Kauferlebnis nicht ganz zu versäumen waren wir dann noch im Lidl und haben ein wenig Verpflegung für die nächsten Tage eingekauft.
Auf dem Weg zum Übernachtungsplatz in Nordmaling war dann noch ein wenig Aktivität am Himmel zu beobachten.
Das Abendessen haben wir dann recht einfach gehalten mit ein paar mit Wasser anrührbaren Fertiggerichten.
Wie geschrieben wollten wir früh aufbrechen, um dem erneuten Regen mit noch aufgeweichteren Feldwegen zu entkommen. Bei Skalltorp am Huvudsjön gab es dann eine kurze Kaffeepause.
Am Ufer des Huvudsjön
Von dort ging’s weiter zum Schloss Vik kurz vor Uppsala, wo wir unsere Frühstücks- und Mittagspause einlegten.
Schloss Vik
Ein kleiner Spaziergang über einen kleinen Teil des Anwesens später fanden wir uns dann am Tisch zwischen den Sprintern wieder.
Mittagspause
Weitergefahren sind wir dann nach Uppsala, wo wir einen Mini-Rundgang durch das Dom- und Stadtschlossviertel machten.
Dom von Uppsala
Nach dem kleinen Rundgang war es dann auch schon gegen 17 Uhr und wir machten uns auf zu unserer Verabredung mit Sonja.
Sie hat lecker gekocht und wir verbrachten einen schönen Abend – schlafen konnten wir netterweise auf den Besucherparkplätzen des kleinen Wohngebiets am Rande von Uppsala.
Ganz schön windig an Deck bei der Einfahrt in die Schären vor Göteborg!
Einfahrt in den Göteborger Hafen
Pünktlich um 9:15 haben wir angelegt und konnten die Fähre mit unseren Sprintern recht schnell verlassen.
Auf dem Weg zu unserem Übernachtungsziel nahe dem Tiveden Nationalpark haben wir am Ufer des Örlen zwischen Skövde und Karlsborg unseren Mittagssnack zu uns genommen.
Am Ufer des Örlen.
Weiter ging’s durch den Tiveden auf Schotterpiste bis zu unserem Schlafplatz am Mellre Fisklösen. Die letzten paar hundert Meter waren recht spannend zu fahren: aufgrund der frühlingshaften Temperaturen ist der Boden aufgetaut und mächtig aufgeweicht und die Reifen finden keinen rechten Grip.
Dennoch haben wir den Übernachtungsplatz, den ich auch vor drei Jahren schon gewählt hatte, gut erreicht. Schade nur, dass es gar nicht aufhören wollte zu regnen und wir kein Feuerholz hatten. Die kleine Grillhütte am Ufer des Sees machte einen sehr einladenden Eindruck.
Am Ufer des Mellre Fisklösemn
Nach dem Abendessen ging’s recht früh ins Bett – der Wetterbericht sprach von einer recht frischen Nacht und erneutem Regen am nächsten Morgen. Aufgrund der ohnehin schon arg aufgeweichten Wege wollten wir davor bereits abfahren.
Die ersten paar Kilometer ab dem Fährhafen stand wohl das GPS noch im Wald …
Eine sehr ruhige Nacht in Hildesheim am Hohnsensee – die erste Übernachtung im Auto auf dieser Reise – sorgte für genügend Power, um die restliche Strecke nach Kiel problemlos zu schaffen.
Doch zuerst gab’s einen heißen Kakao bei Sonnenschein und blauem Himmel.
Auf dem Weg nach Kiel hielten wir bei Vatter in Buchholz, um ein leckeres Frühstück einzunehmen und dann gestärkt nach Kiel weiterfahren zu können.
Dort sind wir dann ca. 14:45 Uhr im Fährhafen angekommen.
Anstehen fürs Boarding
Um 16:00 begann dann das Boarding und etwa 17:30 legte die Stena Scandinavica ab.
Wir verlassen den Kieler Hafen.
Nach ein bisschen Aussicht genießen auf dem Oberdeck haben wir dann ein paar leckere mitgebrachte Snacks von Angela und Ulf verspeist und sind recht früh ins Bett.
Morgens noch schnell zwei Maschinen Wäsche bei Mama gewaschen, die Halter für das Schneidebrett gefilzt und das Kabel für die Ecoflow in die Schleppkette eingezogen – dann kann ich endlich auch die Kühlbox betreiben.
Um kurz nach zwölf machte ich mich dann auf den Weg in Richtung Norden.
Yoda passt gut auf mich auf.
In Göttingen habe ich dann Angela und Ulf auf dem Parkplatz vom Kauf Park getroffen – ab hier reisen wir für die nächsten Wochen gemeinsam.
Sprinter auf Tour
Nach einem wichtigen schnellen Einkauf von Kinderriegeln, Äpfeln und Sprühsahne gab’s noch Currywurst mit Pommes rot-weiss, um uns dann gut gestärkt auf die letzte Etappe nach Hildesheim zu machen.
Dort angekommen trafen wir uns zum Grünkohlessen bei einem ehemaligen Arbeitskollegen/Lieferanten. Es war ein schöner Abend!
Am Schluss geleiteten uns die beiden dann noch zum Hildesheimer Stellplatz, auf dem wir dann Gute Nacht sagten. Vielen Dank Euch für den schönen Abend, das leckere Essen und die Wegführung!
Nach dem Mittagessen in der Kantine habe ich mich auf den Weg in die Garage gemacht und die restlichen Dinge in den Camper geladen.
Ich habe die Wasseranlage wieder gebrauchsfähig gemacht, die Filter wieder eingesetzt und zugeschraubt, die Schläuche verbunden, den Frostwächter geschlossen und dann konnte es losgehen.
Abfahrbereit vor der Garage
In Ergenzingen an der Automatentankstelle habe ich dann die beiden Reservekanister und den Tank mit dem guten HVO gefüllt, welches insbesondere für den Kanister den Vorteil hat, dass es fast unbegrenzt haltbar ist und gelagert werden kann.
In Herrenberg am Wohnmobilstellplatz habe ich dann einen Euro investiert und den Wassertank randvoll gefüllt – jetzt kann es „richtig“ losgehen!
Nach guten 3 Stunden Fahrt bin ich dann bei Mama angekommen. Nach einem gemütlichen Abendessen und einem Radler ging es dann bald ins Bett.