[019] Tag 19 – Fåsås nach Sunne

11. März 2025

Nach einer sehr ruhigen Nacht auf der Wiese in Fåsås erkundeten wir in einem ausführlichen Spaziergang diese idyllische Wochenend-/Feriensiedlung.

Der Tag begrüßt uns in Fåsås mit absoluter Stille und blauem Himmel.

Teilweise schon recht verwahrloste oder komplett leere Grundstücke wechselten sich ab mit liebevoll gestalteten und gut gepflegten.

Ähnliche Blickrichtung wie gestern, aber heute mit blauem Himmel!

Was mag da im Sommer los sein, wenn Feriengäste uns womöglich auch haufenweise Wohnmobile dort stehen? wir haben uns definitiv den passenden Zeitpunkt ausgesucht, denn wir waren (fast) ganz alleine in der Siedlung – andere Menschen haben wir nur in einem einfahrenden Auto gesehen.

Fåsås hat eine sehr lange Geschichte – schon in der Antike gab es dort wohl Weiden und ab dem 14. Jahrhundert Bauernhöfe, die zumindest zur Weidezeit betrieben wurden. Heute ist es nicht mehr ständig bewohnt.

Weiter ging es dann auf im Wesentlichen schneefreien Straßen mit ungewohnt rötlichem Belag nach Sunne, wo wir uns auf dem dortigen Campingplatz für die Nacht einbuchten. Sunne lebt mit seinen etwa 5.000 Einwohnern heute hauptsächlich vom Tourismus und hier vom Wintersport mit Europas modernster Skilanglaufstation.

Auf der E45 zwischen Mora und Malung

Ein heftiges Kontrastprogramm ist unser heutiger Übernachtungsplatz: auch wenn wir gefühlt auf diesem Campingplatz die einzigen Gäste waren, handelte es sich hier um einen „richtigen“ Campingplatz – der obere Platzbereich ist von Dauercampern belegt, die dort ganzjährig ihre Wohnwagen stehen haben. Die regionale Bahnstrecke mit etwa einem Zugpaar pro Stunde verläuft mitten durch den Platz – etwa 40 m von unseren Stellplätzen entfernt. Dies störte allerdings nicht sehr.

Der Zug im Camper – auf dem Campingplatz in Sunne.

Mit Angela bin ich dann die gut zwei Kilometer zur Kirche in Sunne gelaufen. Die Kirche ist die größte Kirche der Provinz Värmland mit etwa 280.000 Einwohnern. Ältester Bestandteil ist das Taufbecken aus dem 12. Jahrhundert, welches wir jedoch leider nicht in Augenschein nehmen konnten, weil die Kirche eine knappe halbe Stunde vor unserer Ankunft geschlossen wurde.

Die Kirche in Sunne. Ursprünglich erbaut im 12. Jahrhundert, nach Bränden 1333, 1699 und 1886 wiederaufgebaut.

Auf dem Rückweg von der Kirche haben wir einen Zwischenstopp im Coop eingelegt und durften auf dem Weg dorthin die Beschallung des Ortes durch die Dorfjugend genießen. Diese traf sich auf dem Parkplatz eines Grill-Imbiss an der Brücke im Ort mit Ihren „A-Traktoren“ – auf 30 km/h begrenzten Autos, meist alte umgebaute Volvos mit leistungsstarken Stereoanlagen und dem charakteristischen Warndreieck am Heck. In diesem Fall haben die Jugendlichen die Stadt mit lauter Musik beschallt – wir waren zunächst irritiert, da sich der Musik“genuss“ direkt an eine etwa gleich laute Ansage zur nächsten Zugverbindung des angrenzenden Bahnhofs anschloss 😉

Spuren des fast vergangenen Winters auf dem Pflaster in Sunne.

Auf dem Rückweg zum Campingplatz kamen wir noch an der Skulptur der Schriftstellerin und Literatur-Nobelpreisträgerin Selma Lagerlöf (Nils Holgersson) vorbei, die etwas außerhalb des Stadtgebietes von Sunne im Herrenhaus Mårbacka geboren wurde und einen großen Teil ihres Lebens dort verbrachte.

Selma Lagerlöf

Wir sind dann wieder zurück zum Campingplatz gelaufen.

Küche und Gemeinschaftsraum auf diesem Campingplatz sind im Gegensatz zu den Plätzen in Lillhärdal und Gällivare nicht sonderlich schön oder gar liebevoll eingerichtet und reichlich in die Jahre gekommen. Grundsätzlich sinnvoll aber enervierend z. B. die mechanischen Zeitschaltuhren für die Herde und Steckdosen in der Küche: man fühlte sich umgeben von einer Handvoll zitierender Zeitbomben.

Campingplatz Sunne: zwischen Dauercampern und der Regionalbahn.

In Anbetracht des nicht perfekten Wetters zauberte Ulf Reis mit Paprika, Tomaten und kleingeschnittener Chorizo in der Küche und nicht im Freien. Lecker war es! Nach dem gemeinsamen Essen und einer Partie Tutto sind wir dann ab ins Bett.

Fåsås nach Sunne
  • Entfernung: 206 km
  • Fahrtdauer: 2:57 h
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 69,8 km/h

[018] Tag 18 – nach Fåsås

10. März 2025

Aufgewacht am Morgen und – es hat wirklich die Nacht über geschneit!

Schnee auf der Windschutzscheibe 🥰

Wir haben morgens noch Kaffee/Tee im Servicegebäude getrunken, da kam der Inhaber des Platzes und hat uns die Empfehlung gegeben, nicht nach Sveg und zur E45 zurückzufahren, sondern die direkte Strecke nach Älvdalen zu fahren. Die Strecke sei mit Allradfahrzeugen gut zu bewältigen und landschaftlich sehr reizvoll. Es könne allerdings sein, dass es durch den starken Schneefall auf der Höhe der Straße – immerhin fast 700 m über NN – bis zu 10 cm Schnee auf der Straße habe.

Nach kurzer Beratung entschieden wir uns, es zu wagen.

Yoda passt ja auf uns auf, auch wenn er eine dicke Schneemütze aufgesetzt hat.

Yoda mit der Schneemütze

Was soll ich sagen: Es hat sich gelohnt! Eine Reise durch das Winter-Wunderland! Was soll ich schreiben – schaut es Euch an!

Weiter geht’s – ab Älvdalen herrscht eine komplett andere Wetterbedingung – die Straßen sind frei („dank“ Salzstreuung) – nach Mora. Dort halten wir auf einem Parkplatz am Bahnhof, der erst ab 2 h Parkdauer kostet – pro weitere Stunde 2 SEK (18 €ct).

Von dort sind wir in die Stadt gelaufen, haben eine Kleinigkeit im ICA eingekauft und hatten Hunger – Frühstück fehlte bisher irgendwie. Das haben wir dann als Mittagsbuffet im „Kina & Thai Mora“ eingenommen.

Glockenturm von Mora, gebaut ab 1671, die Glocken wurden letztmals 1762 neu gegossen, original von 1484.

Dann sind wir wieder zu den Autos zurückgelaufen und nach Nusnäs weitergefahren, der Heimat der Dalapferde. Hier sind zwei Werkstätten, die diese Pferde herstellen. Die beiden haben wir besichtigt – Arbeitssicherheit wird hier nicht ganz so groß geschrieben. Die Staubbelastung in den Werkstätten vom Sägen und Schleifen der Holzpferde ist recht stark. Ein günstige Angelegenheit sind die Pferde nicht – somit durfte auch keines mit uns mitfahren. 60 cm Höhe – fast 3.000 €. Das Dalahäst ist laut Wikipedia das häufigste Souvenir, welches von Touristen in Schweden gekauft wird – alleine hier in Nusnäs im Wert von ca. 2,6 Mio. Euro jährlich. Bilder habe ich hier keine gemacht – daher hier ein Link

Der Stellplatz in Nusnäs war nicht nur nicht schön, ein Schotterparkplatz am See, sondern auch zu teuer mit 10 € für die Nacht ohne Toilette oder sonstige Services.

In der App Park4Night haben wir dann nach Alternativen gesucht – Ulf hat dann einen schönen Stellplatz in Fåsås gefunden. Der nette Betreiber hat sich direkt auf WhatsApp zurückgemeldet, sich mit uns 15 Minuten später an der Gaststätte Värdshus Mora Klocken getroffen und hat uns die 10 km bis zu seinem Grundstück geleitet.

Suchbild: Unsere Sprinter auf dem Stellplatz Fåsås mit dem See Siljan im Hintergrund

Fåsås sieht sehr nach einer idyllischen Wochenende-Siedlung aus – und da wir alleine dort standen, war es das auch. Wir haben dann noch einen kleinen Spaziergang durch den Wald auf der Suche nach dem Elch gemacht, waren aber leider nicht erfolgreich.

Der „kleine“ Stellplatz – mit Plumpsklo, Sauna und Feuerstelle

Ulf war leider nicht so fit, daher haben wir das Abendessen gekürzt auf ein paar belegte Brotscheiben – außerdem hatten wir ja mittags bereits warmes Essen 🙂

  • Entfernung: 147 km
  • Fahrtzeit: 2:42 h
  • Durchschnittsgeschwindikeit: 54,4 km/h

[017] Tag 17 – Strömsund nach Lillhärdal bei Sveg

09. März 2025

Nach dem Aufstehen gemütlich fertig gemacht und dann langsam (Eisplatte!) losgefahren und direkt am Ortsausgang getankt.

Stehen auf der Eisplatte

Weiter geht’s in Richtung Östersund. Dort angekommen haben wir uns einen Parkplatz in der Stadt gesucht und sind ein wenig durch die Fußgängerzone gelaufen, bis wir einen ICA gefunden haben und ein paar Kleinigkeiten zum Frühstück gekauft haben.

Weiter sind wir zum Bootshafen gelaufen, wo Vorbereitungen für ein Fest und Eishockeyspiel auf dem See getroffen wurden.

Feuerstelle auf dem See.

Ein bisschen irritierend, dass man über eine 5 m lange Aluminiumbrücke gehen muss, um tragfähiges Eis zu erreichen – direkt am Ufer ist es zu weich und dünn.

Da es ziemlich geschneit hat, sind wir wieder zu den Autos zurück und weiter Richtung Süden gefahren.

Ein kurzer Stopp am Rande von Östersund im Coop nutzen wir, um die benötigten Lebensmittel für das Abendessen zu kaufen.

Die Straßenverhältnisse waren nicht zu schlecht, so dass wir die Tagesstrecke nach einem weiteren Tankstopp in Sveg gut hinter uns brachten.

Zwischen Sveg und Lillhärdal

Angekommen in Lillhärdals Camping haben wir zunächst beraten, ob wir wirklich auf den tief verschneiten Platz fahren sollen – sollte aber kein Problem sein, dort auch wieder weg zu kommen.

Lillhärdals Camping

Der Campingplatz hat wirklich einen schönen Gemeinschaftsraum, eine funktionale Küche – klasse!

Ulf hat uns mit dem Rentierhack aus Arvidsjaur Klasse Burger-Patties gebraten, so dass wir uns sehr lecker und seeehr satt gegessen haben.

Das ist Camping 😂

Ich habe nach dem Essen noch einige Stunden Reisebericht geschrieben, die Angela und Ulf sind Duschen gegangen und dann ins Bett.

  • Entfernung: 324 km
  • Fahrtzeit: 4:50 h
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 67,1 km/h

[016] Tag 16 – Vilhelmina nach Strömsund

08. März 2025

Heute haben wir es ruhig angehen lassen – nachts ist es kalt geworden und die Eisplatte, auf der wir standen, ist nicht weniger glatt geworden. Also sicherheitshalber warten, bis der Betreiber mit seinem großen Volvo Radlader das Eis etwas angekratzt und damit griffiger gemacht hat.

Stehen auf der Eisplatte

Nach der Radlader-Aktion war der etwas steile Anstieg von den Stellplätzen zur Rezeption mit unseren Allradlern kein Problem.

Dort haben wir noch ein Heißgetränk zu uns genommen und uns dann auf den Weg nach Strömsund gemacht.

Auf dem Weg nach Strömsund

Dort angekommen sind wir vom Stellplatz – ebenfalls auf einer riesigen Eisplatte – zum Supermarkt gelaufen und haben ein paar Kleinigkeiten eingekauft.

Nach ein bisschen Sonnen zwischen den Fahrzeugen sind wir wieder in die Stadt gelaufen und haben im chinesischen Restaurant „Kina“ gegessen.

Wieder zurück im Auto gab’s zunächst ein leckeres Daim-Eis. Danach haben wir einige Runden „Tutto“ gespielt und sind dann ins Bett gegangen.

Lecker!
  • Entfernung: 133 km/h
  • Fahrtzeit: 1:59 h
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 67,2 km/h

[015] Tag 15 – Arjeplog nach Vilhelmina

07. März 2025

Auch die Nacht war warm – es bilden sich Eiszapfen an den Fahrzeugen.

Eiszapfen

Gegen 09:00 Uhr sind wir bereits auf dem Weg nach Süden bei leider etwas trübem Wetter.

Richtung Süden

Gegen 13:00 Uhr kamen wir auf unserem heutigen Campingplatz Kolgårdens Stugby & Camping an – in der Nähe von Vilhelmina am See Volgsjön.

Der Platz hat direkt am Ufer des Sees liegende Stellplätze und eine schöne Grillhütte. Das mussten wir nutzen und haben gleich mal ein Feuerchen gemacht.

Wo hört der Stellplatz auf und fängt der See an?

Dann sind wir – leider größtenteils der Straße entlang – zu Bergmans Fisk Och Vilt gelaufen, eine Empfehlung der netten Rezeptionistin vom Kraja Camping in Arjeplog. Leider hatten wir noch keinen Hunger, so dass uns diesmal der empfohlene Lachs-Döner entging.

Zurück auf dem Campingplatz haben wir das Feuerchen wieder angefacht und somit die Grillstelle für das Abendessen vorbereitet: Rentierbratwurst, ein bisschen Falun-Wurst, schwarze Bohnen, Paprika, Karotten, Zwiebeln, Kartoffeln und vieeeele Gewürze. Lecker!

  • Entfernung: 227 km
  • Fahrtdauer: 3:43 h
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 61,2 km/h

[014] Tag 14 – Pausetag in Arjeplog

06. März 2025

Heute machen wir Pause vom Fahren!

Es hat geschneit heute Nacht …

Spät Aufstehen und los geht’s auf einen kleinen Spaziergang um die Kirche und zu einem Kakao im Arjeplog Vilt & Kafé.

Nach dem mit einem kleinen Einkauf im Coop und dann natürlich Lachs im 24 h Selbstbedienungsladen „Blyuddens Deli“ kehren wir zum Campingplatz zurück und frühstücken erstmal …

Frühstück in der warmen Sonne auf dem Kraja Camping

Gut gestärkt machen wir uns auf den Weg zum Hotel Silverhatten auf dem kleinen Berg bei Arjeplog.

Dort angekommen gab’s einen weiteren Kakao bei wunderbarer Aussicht und wahnsinnig guter Fernsicht.

Wieder zurück auf dem Campingplatz kochte Ulf uns Pellkartoffeln und machte eine leckere Remoulade zum Lachs und den Kartoffeln.

Gravad und geräucherter Lachs

Auch an diesem Abend wurden wir wieder mit Polarlichtern verwöhnt – diesmal allerdings zwei Stunden früher als gestern 🙂

  • Entfernung: 0 km
  • Fahrtdauer: 0 h
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 0 km

[013] Tag 13 – nach Arjeplog über Arvidsjaur

05.03.2025

Um 8:35 Uhr machen wir uns auf den recht langen Weg nach Arjeplog bei nicht ganz optimalen Straßenverhältnissen.

Straßenverhältnisse suboptimal

Gegen 10 h scheint die Sonne ihren Kampf gegen den Dunst so langsam ein wenig erfolgreicher zu führen als in der vergangenen Stunde.

Gegen 10 vor Jokkmokk

Am Polarkreis wurde dann pünktlich der blaue Himmel eingeschaltet, so dass wir die obligatorischen Fotos machen konnten.

Keine lange Pause – wir haben noch ein ganzes Stück Straße vor uns und wer weiß, wie das Wetter wird?!

Außerdem ruft die Afrodite in Arvidsjaur zum Mittagessen!

Sprinter vor der Afrodite

Wir haben alle drei das Gleiche gegessen: Souvlaki von Ren und Elch – lecker!

Ren und Elch 😋

Nach der Stärkung sind wir zur Rentierschlachterei Njálgies in Arvidsjaur gefahren und haben uns mit allerlei Leckereien eingedeckt: Rentierbratwurst und Rentier-Hackfleisch.

Auf dem Weg durch Arvidsjaur hat uns auch die dortige Webcam erfasst

Weiter ging’s nach Arjeplog, wo wir eine gute Stunde vor Sonnenuntergang ankamen. Mein Autole hatte ein kleines Problem mit dem Grauwasserventil, so dass ich ein wenig abdichten musste, was dank der trockenen, dicken Eisplatte, auf der wir standen, ohne allzuviel eingesauter Klamotten ablief.

Rumwurschteln unterm Auto

Abends hatten wir nach dem reichhaltigen Mittgessen in der Afrodite keinen großen Hunger mehr und haben nur noch ein klein wenig in der Küche des Campingplatzes gesnackt.

Martin, der gerade in Arjeplog zur Wintererprobung weilte und im Hotel am Campingplatz wohnte, kam noch auf einen Plausch vorbei – klasse!

Als wir uns dann abends verabschiedet haben und vor die Tür traten, wurden wir für den langen Tag noch belohnt: Polarlichter!

Um kurz nach 23 Uhr ging es dann endlich ins Bett.

Gällivare – Arvidsjaur – Arjeplog
  • Entfernung: 340 km
  • Fahrtzeit: 4:59 h
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 68,2 km/h

[012] Tag 12 – Gällivare

04. März 2025

Heute legen wir eine Pause vom Fahren ein. Doch zunächst repariert Ulf die gestern leicht angeschlagene Dachbox.

Dachbox-Reparatur

Wir laufen vom Campingplatz zum Bahnhof und steigen dort in den Bus No. 1 nach Dundret.

Dundret Skigebiet

Dort angekommen haben wir erstmal die für unsere Verhältnisse unglaublich leeren Skipisten bewundert.

Ski hatten wir keine dabei, also machten wir uns zu Fuß auf den Weg in den Wald – ohne eine genaue Ahnung zu haben, wo uns der Weg hinführen wird.

Kleine Wanderung

Es ging entlang einer Schneemobilspur, stellenweise recht steil durch den Wald den Berg hinauf.

Bevor aus dem Weg jedoch ein Trampelpfad zum Gipfel wurde, auf dem man stellenweise bis über die Knie im Schnee einsank, sind wir der Schneemobilspur wieder in Richtung Tal gefolgt.

Wieder am Ausgangspunkt angekommen entschieden wir uns, auch den Rückweg zum Campingplatz zu Fuß zurückzulegen, denn der Bus fuhr nur jede Stunde und war gerade vor ein paar Minuten abgefahren.

Ausblick auf das Wohngebiet Dundret

Auf dem Weg haben wir noch im ICA eingekauft, um für das Abendessen ausreichend gewappnet zu sein. Da wir auch keine Verpflegung mit uns hatten, gab es im ICA auch für jeden erst mal eine Banane 😀

Im Servicehaus vom Campingplatz kochte uns Ulf dann eine sehr leckere Kartoffel-Lauch-Suppe.

Köstliche Kartoffel-Lauch-Suppe mit Stückchen der Falun-Wurst 😋

Gut gesättigt ging es dann nach einer Runde „Tutto“-Würfeln und Aufräumen ins Bett.

  • Entfernung: 0 km
  • Fahrtzeit: 0 h
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 0 km/h

[011] Tag 11 – auf nach Gällivare oder „Der Tag der Dummheiten“

Zunächst fing der Tag recht normal an – wir hatten nachts bis zu -16 °C. Wie von mir erwartet gab es morgens kein Wasser in der Küchenzeile des Campers: Leitungen eingefroren. Im Bad ging alles, damit stand der Haarwäsche nichts im Weg.

Leicht beschneite Sprinter bei noch immer -12 °C

Es begann nachts zu schneien was nicht unbedingt förderlich für die Straßenbedingungen war. Aber zunächst gingen wir zu Fuß zum etwa 600 m entfernten Spermarkt „Rema1000“, um ein paar Kleinigkeiten zum Essen einzukaufen.

Kurz hinter Kautokeino

Auf der Fahrt sammeln wir mächtig Schneestaub ein – bei den niedrigen Temperaturen bleibt der Schnee sehr trocken und fein.

Bei diesen Straßenbedingungen fällt es uns schwer, einen geeigneten Parkplatz für das Frühstück und Mittagessen zu finden – die meisten Plätze waren leider nicht freigeräumt.

Ein paar Kilogramm Zusatzlast für die Hinterachse.

Bei einer kurzen Toilettenpause haben wir einen geeigneten Zwischenstopp in „Park4Night“ für die Mittagspause gefunden, den ich leider verpasst habe, weil die Einfahrt leicht verschneit, aber passierbar war. An der nächsten Nothaltebucht haben wir dann entschieden zu drehen und die paar Meter zurückzufahren.

Ulf hat seinen 6 m Sprinter gedreht und dann begann ich mit Dummheit 1: beim Drehen bin ich mit dem rechten Hinterrad über die Asphaltkante geraten und abgerutscht: Vorderrad links in der Luft. Mist.

Sandbrett unter das rechte Hinterrad, drei gestapelt unter das linke Vorderrad: keine Chance.

Also Ulf und Angela über Funk zu Hilfe gerufen, Straße abgesichert, den 6 m Sprinter vorgespannt und: Glück gehabt! Der frische Schnee hat die vereiste Straße ausreichend griffig gemacht, so dass der Sechszylinder seine Kraft völlig ohne Schlupf auf die Straße gebracht hat. Nochmal Glück gehabt!

Die Kamerafrau Angela musste auch noch auf den Verkehr aus beiden Richtungen achten und einbremsen – daher bitte ich, die teilweise unruhige Kameraführung zu entschuldigen 😀

Nach diesem Erlebnis war uns nicht mehr nach Mittagessen – wir entschieden uns, weiterzufahren.

Etwa eine Stunde nach meiner Aktion waren wir in Vittangi tanken und Dummheit Nummer 2 für diesen Tag nahm ihren Lauf:

Die etwas in die Jahre gekommene OKQ8 Tankstelle hatte „wahnsinnig auffällige“ Hinweise über die mögliche Einfahrtshöhe von 3 m. Ich hatte Glück und bin von außen angefahren und stand im Wesentlichen außerhalb der Überdachung.

Quelle: Google Maps

Ulf fuhr von rechts an die andere Zapfsäule. Per Zufall zirkelte er beim Einfahren die Dachbox durch die höchste Durchfahrhöhe. Die Dame an der Kasse wies dann darauf hin, man solle besser rückwärts ausfahren, weil die andere Seite (noch) niedriger sei. Beim Rückwärtsfahren dann ein lautes Knirschen: ein L-Profil vom Dach hat einen nachdrücklichen Abdruck in der Dachbox verursacht. Wie sollten wir das Auto da ohne weitere Beschädigung wieder rausbekommen? Was zwei Ingenieure nicht auf die Reihe bekamen, war für Angela logisch: „lass‘ doch einfach die Luft der Luftfeder der Hinterachse ab“.

Quelle: Google Maps. Das Gelbe sind die Hinweise zur maximalen Einfahrtshöhe …

Gesagt, getan: der Sprinter senkte sich ausreichend ab, um ohne weitere Betührung auszufahren. Leider haben wir dann gesehen, dass ein ordentliches Loch in der Dachbox zurückgeblieben ist – was sich aber mit Bordmitteln zumindest notdürftig verschließen lässt.

Loch in der Dachbox direkt an der Kante

Der zunächst ausgewählte Stellplatz in Svappavaara war nicht wirklich geeignet, weil nicht geräumt. Also weiter nach Gällivare.

Das hier ist ein Parkplatz in Svappavaara, der eigentliche Stellplatz liegt dahinter im nicht geräumten Bereich.

Für heute reicht’s! Der in P4N ausgesuchten Stellplatz in Gällivare entpuppte sich als Reinfall: Man kann doch nicht mitten in der Stadt in der Nachbarschaft von Wohnhäusern übernachten! Also kurzerhand weiter zum Campingplatz direkt am Stadtrand, der sich als Glücksfall erwies.

Sonnenuntergang kurz vor Gällivare

Im wirklich komfortablen Servicehaus haben wir in einer recht neuen, super sauberen Küche schön belegte Brote überbacken und sind dann recht bald ins Bett gegangen, um den Tag schnell zu beenden.

  • Entfernung: 356 km
  • Fahrtzeit: 5:40 h
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 62,8 km/h

[010] Tag 10 – nach Kautokeino

Morgens begrüßt uns gutes Wetter – also packen wir die Schneeschuhe aus und laufen eine kleine Runde vom Parkplatz aus.

Anlegen der Schneeschuhe

Eine traumhafte verschneite Landschaft rund um das Repparfjordfellet – ein toller Spaziergang mit den Schneeschuhen.

Die Sprinter mit der Aisaroive Kapell im Hintergrund

Dann ging’s wieder auf die Straße – in Richtung Kautokeino – und Yoda passt wie immer auf uns auf.

Weiter geht’s durch das norwegische Hochland in Richtung Alta bei bestem Wetter.

Durchs Wunderland

Im Kreisverkehr in Alta fahren wir an der Nordlichtkathedrale vorbei.

Nordlichtkathedrale (Nordlyskatedralen) in Alta

Etwas außerhalb von Alta in Øvre Alta haben wir getankt und Fish & Chips gefrühstückt.

Fish & Chips – frisch gemacht 😀

Auf dem weiteren Weg nach Kautokeino durchfuhren wir das Märchen-Winter-Wunderland.

Winter-Wunderland kurz vor Masi

In Kautokeino auf dem Stellplatz Duottar Camping angekommen haben wir einen kleinen Spaziergang über den kleinen See und durch das angrenzende Wohngebiet gemacht.

Duottar Camping

Ulf hat uns dann ein leckeres Abendessen (Nudeln nach Carbonara-Art) in der Küche des Stellplatzes gemacht.

Yoda braucht auf diesem Stellplatz einen langen Atem.

Danach waren wir noch in der Grillhytte des Campingplatzes und haben den Geschichten des Inhabers gelauscht und Rentierfelle gekauft.

In der Grillhytte

Entfernung: 192 km

Fahrtzeit: 3:16 h

Durchschnittsgeschwindigkeit: 58,8 km/h