Nach einer kurzen Dusche und ebensolchem Frühstück habe ich auf dem Stellplatz noch Müll und Glas entsorgt – Kunststoff gab’s mal wieder nicht, das muss also offensichtlich noch warten.
Morgens am Stellplatz am Fedefjord
Wieder ging es an der Bohrinsel vorbei in den Tunnel, wo ich die Auffahrt in die ursprüngliche Richtung Stavanger/Bergen nahm.
Die „Ocean GreatWhite“ in der Reparaturwerft
Weiter ging es dann immer die E39 weiter über Austad, Flekkefjord, Moi am See Lundevatnet, Ålgård und Sandnes bis Stavanger, wo ich dann auf die Bundesstraße 13 wechselte und durch den Ryfylketunnel nach Jørpeland und von da weiter zum Preikestolen Campingplatz fuhr.
Der Ryfylketunnel verbindet auf 14,4 km Länge die Insel Hudvag in Stavanger mit dem Festland und führt dabei mit bis zu 7 % Steigung/Gefälle (was ganz schön steil ist!) auf 292 m Tiefe unter dem Meeresspiegel. Sagenhaft ist diese gigantische blau beleuchtete Halle in der Mitte des Tunnels – hier lassen sich die Norweger etwas mehr einfallen als beispielsweise das geflieste auf der Spitze stehende Dreieck, was die Mitte des Elbtunnels zeigt.
Die blaue Halle in der Mitte des Ryfylketunnels
Vom Ende des Tunnels waren es dann nur noch wenige Kilometer bis zum Preikestolen Campingplatz. Laut meiner Informationen ist ein Übernachten auf dem Preikestolen-Parkplatz nicht erlaubt, daher habe ich mich auf dem Campingplatz einquartiert. Der Platz ist ganz schön, fast komplett naturbelassen, so dass man sich seinen Platz einfach selbst aussucht. Keine Parzellierung, einfach Wiese mit geschotterten Wegen drumherum. Schön.
Ich habe mir dann zwei kleine Hotdogs gemacht und einen griechischen Salat geschnippelt. Lecker wars!
Hotdog und griechischer Salat. Seltsame Kombination – aber was Gesundes muss doch auch dabei sein 🙂
So langsam öffne ich die Augen – gut geschlafen – wie spät ist es? 7? halb 8?
NEIN: es ist 11:20! Großartig! Ich habe wirklich gut und lange geschlafen wie schon lange nicht mehr. Nach einer kurzen Dusche habe ich meinen Rucksack gepackt und mich auf den Weg zu einer kleinen Besichtigung von Mandal gemacht.
Stellplatz mitten im Hafen von Mandal
Mandal ist die südlichste Stadt Norwegens mit etwa 11.000 Einwohnern.
Da muss ich beim nächsten Mal mal reinfahren – wer kennt sonst noch ein Parkhaus mit Einfahrtshöhe bis 4 m?
Vom Parkplatz mitten im Hafen ging ich über die Fußgängerbrücke zum Zentrum und von da weiter zur Treppe zum Aussichtspunkt Uranienborg. Bereits 1862 wurde dort ein Fernrohr installiert, die Deutschen haben den Felsen dann kräftig durchbohrt und im 2. Weltkrieg 3 Geschütze dort als Küstenschutz installiert. Heute hat die Stadt die am Fuße des Felsens liegenden Tunnel als Parkhaus in Betrieb.
Auf geht’s zum Aussichtspunkt Uranienborg auf ca. 62 m
Nach dem Besuch des Aussichtspunktes Uranienborg machte ich mich noch auf den direkt nebenan gelegenen Aussichtspunkt Kronheia, der aber nicht so spektakulär war – außer der Warnung, bitte aufzupassen, denn es geht ohne Sicherung seeehr schnell und steil bergab, wenn man nicht aufpasst.
Blick über Mandal
Von dort ging es dann weiter zur Mandal Kirke, der größten Holzkirche Norwegens – auch wenn diese nur innen und außen mit Holz verkleidet ist, in der Basis aber eine Art Holzfachwerkbau mit Ziegelsteinfüllung ist.
Mandal Kirke
Ein weiteres Superlativ ist das größte Kirchenschiff Norwegens – jetzt verstehe ich die Begriffe „Hauptschiff“, „Seitenschiff“ usw. endlich etwas besser 🙂
Das Kirchenschiff Emilie. Vorbild war die größte Bark, die in Mandal gebaut wurde. Sie wurde 1876 gebaut, war knapp 39 m lang und hauptsächlich auf langen Fahrten unterwegs, bspw. Honig und Zedernholz aus West-Indien.
Auf dem Rückweg zu Yoda durchquerte ich ein paar weitere schöne Ecken von Mandal und machte noch einen Zwischenstopp im Rema1000, um für die nächsten Tage ein wenig mit Nahrungsmitteln versorgt zu sein.
Alte Häuschen in Mandal
Zurück beim Auto schaute ich nach dem Ziel für heute – nach den 3 langen Fahrtagen wollte ich es heute nicht übertreiben – zumal es bereits 17:30 war! Aber erstmal ein kleiner Snack – ein paar Scheiben des frisch gekauften Brotes belegt mit der leckeren Salami von Rack & Rüther und ein bisschen Käse von Edeka.
Rema1000 – 42,45 €
Das heutige Ziel setzte ich dann mit knapp 70 km nicht gar zu weit.
Kunst in Mandal
Auf dem Weg fiel mir auf der linken Straßenseite (ja, er ist wirklich immer auf der falschen Seite!) ein Biltema auf – aber tatsächlich war er diesmal trotzdem gut erreichbar. Also abgebogen und einen Parkplatz direkt beim Laden gefunden. Drin habe ich (damit nichts passiert) einen Radmutternschlüssel gekauft (meiner ist irgendwo im Umzugschaos in der Garage „verschwunden“. Beim Durchlaufen dann noch zwei Kunststoffdosen gefunden, die hoffentlich unten in das Gemüsefach des Kühlschranks passen. Dieses ist eine völlige Fehlkonstruktion: Dort steht immer Wasser, welches von der immer vereisten Rückwand oder Decke des Kühlschrankes abtropft und damit steht das Gemüse immer im Wasser. Toll.
Dann ging’s weiter zur Fedafjordbrücke, die vor 20 Jahren erbaut wurde und seither in etwa 50 m Höhe die zwei Tunnel der Küstenstraße E39 verbindet.
Die Fedafjorden Bru – erbaut 2006
Von dort waren es dann nur noch knapp 2 km bis zum Stellplatz am Fedafjord – doch was war das? Da steht doch eine Bohrinsel auf der Straße? Die „Ocean GreatWhite“ ist eine der größten Ölbohrplattformen für schwere Bedingungen und momentan in der Werft „Green Yard Feda“ zur Routine-Inspektion und zu weiteren Equipment-Upgrades.
Die Ölbohrplattform „Ocean GreatWhite“
In Feda habe ich mich dann in die zweite Reihe des Stellplatzes gestellt – die erste war glücklicherweise bereits voll belegt und hat mir damit die Entscheidung, den höheren Preis für die erste Reihe zu investieren, abgenommen.
Stellplatz Feda, zweite Reihe – dahinter noch die Rasenfläche zum Zelten
Nach dem gründlichen Putzen fast aller Scheiben (an die am Bett komme ich ohne Leiter nicht heran) habe ich noch ein wenig erledigt, wozu ich im Büro letzte Woche nicht kam und fing dann endlich an, die gestern angelegten Reise-Tagebuchseiten mit Inhalten zu füllen. Damit fiel irgendwie das Abendessen aus – und das, wo ich doch heute Mittag eingekauft habe!
Ich bin etwa um 8:30 aufgestanden, habe geduscht und gefrühstückt. Natürlich musste ich das Küchen-Chaos noch beseitigen. Gegen 10 Uhr habe ich mich dann, nachdem ich erfolglos eine Möglichkeit zur Zahlung der Übernachtungsgebühr gesucht hatte, auf den weiteren Weg nach Norden gemacht. Wegen des schlechten Gewissens habe ich dem Betreiber noch eine eMail gesendet, aber auch drei Tage später noch keine Antwort erhalten.
Küchenchaos, da ich gestern Abend keine Lust mehr hatte zu spülen.
Also auf nach Dänemark! Immer weiter die autobahnähnliche E45 nach Norden und dann bin ich irgendwann hinter Vejle Richtung Westen agbebogen, um gegen 15:00 Uhr in Hanstholm am Bunkermuseum zu landen.
Kurze Mittagsrast auf einem Waldpark- und Rastplatz in Dänemark
Hier in Hanstholm haben die Deutschen im zweiten Weltkrieg eine Küstenbatterie bestehend aus vier 38 cm Schnellladekanonen und etlichen weiteren Waffen wie Flak, 16 Stück 10 cm Schnellladekanonen und so weiter installiert, um den Zugang zur Ostsee kontrollieren und verhindern zu können. Da die Kanonen mit etwa 55 km Reichweite den Skagerrak, der an dieser Stelle etwa 120 km von Norwegen nach Dänemark misst, nicht komplett überdecken konnten, wurde der Rest mit ausgedehnten Minenfeldern gesichert.
Vier solcher 38 cm Kanonen waren hier stationiert – allerdings in weitestgehend unterirdischen Geschützständen/Bunkern
Wahnsinn, was da in Hanstholm an Bunkern in die Erde gebaut wurde, um die Batterien betreiben und sichern zu können und Unterkunft für die alleine etwa 240 Mann der 4 Hauptgeschütze unterzubringen. Hoffentlich braucht es sowas nie wieder.
Mannschaftsunterkunft – Vierbettzimmer. Das gab es auch größer – bis 16 Betten im Raum.
Nach der Besichtigung des Museums, in dem man den Bunker eines der Geschütztürme begehen kann (ca. 3.000 m2) und einem ausführlichen Spaziergang über das Gelände machte ich mich – später als geplant – auf den Weg nach Hirtshals.
Der Bunker mit der Energiezentrale – natürlich hatte ich wieder meine Taschenlampe vergessen
Auf dem Weg habe ich noch einmal Diesel vollgetankt – ohne wirklich zu wissen, ob es sich „lohnt“ oder ich besser erst in Norwegen tanken solle. Da ich aber erst so spät in der Nacht dort ankomme, wollte ich die „lästigen Dinge“ idealerweise vorher erledigt haben.
Etwa um 18:30 bin ich dann in Hirtshals im Fährhafen der Fjordline angekommen und konnte direkt und problemlos einchecken. Allerdings war die Fähre noch nicht da, also wie üblich warten in definierten Reihen.
Warten auf die Fähre – nein, nicht die rechts im Bild. „Mein“ Anleger ist links gerade noch am Rand zu sehen.
Erst gegen 19:52 kam die Fähre an, allerdings ging das Anlegemanöver mit der „FSTR“ (was wohl im Sinne der Namenserfinder für „FASTER“ steht) tatsächlich deutlich schneller als bspw. von den Stena-Fähren auf der Kiel-Göteborg-Linie gewohnt. Gut, die FSTR ist nicht mal halb so lang und nur etwa ein Fünftel so schwer wie die Stena Germanica – aber kaum sah man das Schiff, war es schon entladen und wir aufgefordert, reinzufahren. Als ich dann auf dem Aufenthaltsdeck ankam, sah ich aus dem Fenster und bemerkte, dass wir bereits unterwegs waren.
Suchbild 🙂
Aufgrund des starken Windes ließ sich auch der Kapitän zur Aussage hinreißen: „It’s getting a Little bit bumpy“ – was sich dann als wahr herausstellte. Mitunter wäre es eine Herausforderung, beim Gehen die Entgegenkommenden nicht zu treffen.
17 € – da kann man es sich doch schon mal gutgehen lassen 🙂
Wie geplant waren wir dann gegen 23:00 in Kristiansand und auch dort sehr schnell nach dem Anlegen von der Fähre runter.
Berits an Bord der Fähre, auf der es überraschend gutes und kostenloses WLAN gab, habe ich in der App „Park4Night“ bereits ein paar Übernachtungsmöglichkeiten für diese Nacht herausgesucht. Nummer 1 war dann tatsächlich direkt an der E45 auf einem Tankstellengelände – nicht sooo schön.
Die nächste Möglichkeit war dann ein Stellplatz im Hafengebiet von Mandal. Dort angekommen habe ich noch ein paar Dinge erledigt, die letzten Freitag im Büro liegengeblieben sind und war denn gegen halb zwei morgens im Bettchen.
Nach einer kurzen Dusche und einem ebensolchen Frühstück habe ich am Stellplatz noch Frischwasser aufgefüllt und Grauwasser entleert.
Einfahrt und Servicestation Wohnmobilstellplatz Weiskirchen
Danach dann noch kurz bei Carola vorbeigefahren, der nette Nachbarin, die sich die letzten Jahre unermüdlich um meine Mama gekümmert hat.
Dann noch kurz am Friedhof gewesen und Papa eine Rose aufs Grab gelegt. Gaaaanz toll, liebe Stadt Obertshausen, dass es dort dank der neuen Höhenbeschränkung keinerlei Parkmöglichkeiten für größere Autos mehr gibt.
Illegales Parken im Halteverbot der Seitenstraße beim Neuen Friedhof in Obertshausen
Weiter ging’s nach Norden mit Ziel Wohnmobilstellplatz am Nord-Ostsee-Kanal.
Bei Fallingbostel habe ich dann um 16:35 Uhr einen kulinarischen Zwischenstopp eingelegt. Aber eben nur kurz – denn ich hatte noch eine gute Strecke für heute vor mir.
Mittagspause
Um etwa 18:00 ging es dann immer noch auf der A7 durch Hamburg und den Elbtunnel – beständig nach Norden.
Hafen Hamburg
In Rendsburg am Nord-Ostsee-Kanal dann wie erwartet die große Enttäuschung: Beide Stellplätze sind natürlich so spät am Tag belegt. Also bin ich weiter zum Wohnmobilhof in Jagel gefahren – ein wirklich schön angelegter Platz für eine Übernachtung.
Um 20:40 Uhr bin ich da angekommen und habe schnell ein paar Spaghetti gekocht und mit der Bolognese gegessen, die mir Nadine mitgegeben hatte – vielen Dank dafür und lecker war’s!
Wohnmobilhof Jagel
Vor dem zu-Bett-Gehen habe ich noch die Lautsprecher im Heckbereich getauscht – die hatte ich beim vorletzten Besuch bei Alphavan in Leutkirch mit „Knight and Day“ zerstört.
Die waren leider fertig …
Nach dem Tausch der Lautsprecher hatte ich keine Lust mehr, das Geschirr vom Abendessen zu spülen und bin ins Bett gegangen.
Totales Chaos am Morgen – ich habe noch nichts gepackt! Geplant habe ich, um ca. 8:00 Uhr zur Garage aufzubrechen, denn ich will noch einen Fahrradträger aus Alus-Profilen bauen und eigentlich noch viel mehr. Doch leider: ich bin erst nach 11:00 Uhr losgekommen.
Natürlich gibt’s kein Beweisfoto, aber ich habe den einfachen Radträger gebaut und montiert – die Bilder liefere ich später nach.
Packen war wieder eine Herausforderung: wohin mit allem? Was kommt wohin? Welches Werkzeug nehme ich mit, welches nicht? Welche Ersatzteile dürfen mit, welche nicht? Und wo – verdammt – ist mein Drehmomentschlüssel für die Radschrauben? Wenigstens der Schlüssel für das Vorhangschloss am Ersatzrad habe ich dabei.
Die ersten Meter sind geschafft – wir sind Höhe Sindelfingen
Dann ging’s endlich los – gegen 23:00 Uhr war dann die erste Etappe auf dem Wohnmobilstellplatz in Weiskirchen bei Hanau beendet. Hier war’s allerdings ein wenig umständlich: die Bezahlung erfolgt an einem Münzautomaten. Wer kein Bargeld hat, muss vor Einfahrt irgendwo Münzen besorgen – ich habe das in der angrenzenden Spielothek gemacht.
Zunächst ging es weiter durch den Odenwald über Michelstadt, Bad König und Höchst nach Dieburg und dann weiter auf der durch viele Studienjahre bekannten B45 zu Mama.
Nach dem halbjährlichen Regeltermin beim Neurologen haben wir gemeinsam zu Mittag gegessen und dann habe ich mit Jürgen den schönen Kühl-Gefrierschrank ins Auto geladen. Warum habe ich kein Foto gemacht? Keine Ahnung!
Gegen 14:30 machte ich mich über das Frankfurter Kreuz und Darmstadt auf den Weg nach Landau in der Pfalz, wo ich bei Caratec meinen neuen Router mit Dachantenne abholte.
Von da ging’s weiter über Karlsruhe nach Hause, wo mir netterweise Iris und Jens halfen, den Kühlschrank aufzuladen und die Treppen zu meiner Wohnung hochzuschleppen. Vielen Dank noch einmal an Euch beide!
Das Monster im Treppenhaus 🧌
Dann ging’s weiter zurück in die Garage – Auto ausräumen und wieder heimfahren – gegen 21:30 war ich dann wieder Zuhause.
Da ich in meinem Camper das Wasser nicht nur zum Duschen und Kochen, sondern auch zum Trinken verwenden möchte, habe ich „ab Werk“ eine UV-Desinfektionsanlage mitbestellt.
UV-C Filter von WM Aquatec
Dies sollte in Nordeuropa an sich ausreichend sein, doch irgendwie fand ich eine zusätzliche mechanische Filtration sympathischer.
Die serienmäßige Wasseraufbereitung im Hintergrund und die weiteren Filtergehäuse vor dem Einbau
Also habe ich mir die passenden Filtergehäuse und Filtereinsätze sowie ein wenig Montagematerial bestellt – und gestern dann angefangen, es einzubauen.
Dazu musste zunächst einmal die bestehende UV-Desinfektionseinheit etwas zur Seite weichen.
Dann habe ich die neuen Filtergehäuse eingebaut und das Ganze mit neuen Schläuchen angeschlossen.
Um es zu testen, musste ich aber zuerst wieder Wasser in den restentleerten Tank geben. Also zunächst mal los zur Tankstelle. Mit ryd für 1,529 € inkl. Telekom-Rabatt 73 Liter getankt. Dann dachte ich, wäre es sicherlich eine gute Idee, endlich mal den Schmutz der Skandinavien-Reise inkl. der Salzrückstände vom Auto zu entfernen. 18 € in Münzen später verließ ich den Aral-Waschplatz in Ergenzingen mit einem halbwegs sauberen Auto.
Dann habe ich am Wohnmobilstellplatz in Horb am Neckar für viel zuviel Geld den Wassertank aufgefüllt und bin wieder zur Garage zurückgefahren.
Natürlich hat die neue Installation der Druckprobe dann nicht standgehalten: irgendwie sind die Anschlüsse der UV-C-Einheit für Schläuche mit 9 oder 10 mm Innendurchmesser ausgelegt und die Federbandschellen bringen nicht genügend Druck auf, um die Schläuche hinreichend auf die Anschlüsse zu pressen. Es hat also kräftig getropft oder besser gespritzt.
Glücklicherweise habe ich, wie es auch original war, eine Umgehung realisiert, so dass ich umschalten konnte – des Tag war lang genug und ich hatte keine Lust mehr zu basteln.
Also habe ich mir schnell 2 Thüringer gegrillt und bei ein wenig Netflix mit einem Kartoffelsalat als Abendessen genossen.
Die neue Filterkaskade mit 5 µm Filter, 1 µm Filter und UV-C Desinfektion. Ganz links die Druckmembranpumpe.
Nach einer guten Nacht konnte es gut ausgeruht wieder losgehen. Heute Morgen nach dem Haarewaschen habe ich dann die Federbandschellen gegen normale Schraub-Schlauchschellen getauscht und das Ganze dicht bekommen. Hurra!
Ich bin begeistert – die Filterkaskade 5 µm und 1 µm begrenzt den Durchfluss nicht merkbar – der Druck am Wasserhahn ist gefühlt wie vorher. Großartig!
Als Nächstes stand die Umprogrammierung des Soundverstärkers an: die Lautsprecher im Heck am Bett waren mir viel zu laut und waren bspw. beim Filmschauen überfordert, wenn ich mal ein wenig Kinoatmosphäre haben wollte. Also habe ich sie (brauche ich sowieso fast nie) auf 5 % heruntergedreht und das neue Klangprofil in den Verstärker geschrieben. Jetzt ist es für mich perfekt.
Dann ging es ans Reinigen des Fahrzeugs von innen – außen war ja gestern erledigt. Wegen des für morgen geplanten Transports habe ich dann noch das Alu-Gestell für die Sandbleche und die Leiter ausgebaut – dann konnte ich den Heckauszug in der Garage gründlich absaugen und -wischen. Dann Fußmatten und Bodenbeläge raus und absaugen sowie darunter saugen und wischen – alles wieder rein. Fein 🙂
Gegen 17 Uhr habe ich mich dann auf den Weg Richtung Frankfurt gemacht. Ab Neckarsulm gib es dann ein gutes Stück des Weges auf der Burgenstraße – schade, dass es ein wenig regnete.
Schloss NeuburgMinneburgSchloss ZwingenbergDurch den Regen sah es zunächst aus wie eine Burg – doch die Burg Eberbach ist tatsächlich direkt hinter diesem Berg.
Gegen halb acht bin ich dann an meinem kostenlosen Übernachtungsplatz der Gemeinde Beerfelden angekommen. Da es regnete wurden die Thüringer heute nicht gegrillt, sondern schnell in der Pfanne angebraten – und vom Kartoffelsalat war auch noch was da – guten Appetit!
Irgendwie habe ich nicht so gut geschlafen, obwohl die Überfahrt absolut ruhig war. Lag es an der durchgelegenen „Hängematten-“ Matratze oder der in regelmäßigen Abständen laut klackenden Lüftung? Egal. Ab ins Bad und eine weitere ausgedehnte Dusche genossen. Dann bin ich kurz rauf auf’s Deck und habe gerade rechtzeitig die Ankunft in der Kieler Förde auf Höhe des Marine-Ehrenmahls in Laboe erreicht.
Willkommen in Deutschland: gerade auf Höhe des Marine-Ehrenmals hat sich der Kapitän zu Wort gemeldet (sinngemäß) aufgrund von Stau im Nord-Ostsee-Kanal werden wir etwa 15 Minuten später in Kiel anlegen.
Rusty Germanica vor dem Marine-Ehrenmal
Sagenhaft: wir fahren etwa 4.000 km durch Skandinavien ohne nennenswerte Verkehrsbehinderungen und müssen in Deutschland nicht mal die Straße erreichen, um schon im Stau zu stehen!
Die haben uns bei der Einfahrt in den NOK etwas ausgebremst.
Wie üblich stehen wir alle schon ewig in denTreppenhäusern, als ob dann die Türen zu den Auto-Decks früher geöffnet würden und wir Stunden früher die Fähre verlassen könnten …
Als wir dann angelegt hatten, wieder im Auto saßen, dauerte es noch ewig. Natürlich haben gerade einige Berufs-Brummifahrer die Ansagen: „Bitte die Motoren erst starten, wenn sie die Fähre verlassen“ nicht gehört, weil ihre Motoren zu laut brummten 🤬
Als wir dann endlich gegen 10 von der Stena Germanica fuhren, wurden wir vom typischen Kieler Verkehrschaos begrüßt. Fast alle biegen an der ersten Ampel zweispurig nach links von der Fähre ab, um dann 350 m weiter einspurig nach rechts Richtung Autobahn abzubiegen. Reißverschlussverfahren? Nein, Ellenbogenverfahren! Interessanterweise ändern auch die in Schweden rechts entspannten Autofahrer ihr Verhalten entsprechend.
Wie auf der Hinfahrt wollten wir in Buchholz bei Vatter unser Frühstück einnehmen. Wir standen als dritte in der Schlange, es war etwa 13:20. im Aushang stand: „Frühstück bis 13:30“. Ich ulkte schon: „passt auf, bis wir dran sind, gibt’s nichts mehr“. Zu dritt bedienten die Angestellten die Wartenden vor uns – kurz bevor wir drankamen, sprang der Minutenzeiger auf 13:30. Wir befinden uns wieder in Deutschland – also verließen wir die Lokalität unverrichteter Dinge wieder und machten uns unser Frühstück selbst in meinem Autole auf einem ruhigen Platz hinter dem Schützenhaus in Buchholz (Aller).
Glücklicherweise erinnerte ich mich hier noch daran, dass ich den Großteil meiner Schlüssel bei meiner Mama in der Wohnung hinterlassen hatte und kündigte an, den Zweier-Konvoi am Autobahndreieck Fulda in Richtung Frankfurt zu verlassen.
Kurz davor haben wir noch einmal angehalten und uns voneinander nach drei Wochen toller Reise nach und in Skandinavien voneinander verabschiedet. Schade, jetzt war der Urlaub wirklich vorbei …
Ich bin dann weiter nach Obertshausen zu Mama gefahren, wo ich etwa um 19:50 ankam.
Ich habe mich kurz mit Mama hingesetzt, kurz ein bisschen was vom Urlaub erzählt, die Schlüssel zusammengerafft und habe mich auf den Weg zur Garage gemacht.
Wow, ich habe das Auto doch erst seit 2.12.2024!
Dort bin ich etwa um 23:30 angekommen, habe noch ein paar Dinge aus- und in mein Auto eingeladen und dann nach Hause gefahren, wo ich um kurz vor 1 nachts ankam. Dort musste ich dann feststellen, dass ich offenbar den Haustürschlüssel von Mamas Wohnung und nicht meinen eigenen eingepackt habe. Also die Skiklamotten angezogen, und gemütlich auf dem umgeklappten Beifahrersitz meiner treuen E-Klasse geschlafen, bis mir dann meine netten Nachbarn morgens die Haustür öffneten 😀
Wo kein Licht ist, muss man es selbst machenEtappe von Kiel nach Hause
Nach einer sehr ruhigen Nacht habe ich zunächst einmal aufgeräumt und das Auto wieder fahrbereit gemacht: das High Fire, die Leiter und das übrige Brennholz wieder ordnungsgemäß verstaut, das verwendete Geschirr und Besteck gespült (das haben wir einfach eingepackt und spülen in Ruhe Zuhause).
Leichter Schneefall in der Nacht
Der Schneefall hat den Rückweg durch den Wald glücklicherweise nicht erschwert – wir kamen problemlos zurück zur Landstraße.
Forstweg durch den Wald
Weiter geht’s auf die Landstraße, die uns zurück zur E45 in Richtung Göteborg führt – und dort wartet die Fähre nach Hause – Urlaubsende 🙁
Der Weg nach Göteborg verlief weitestgehend ereignislos. Wir sind bis auf einen Mini-Einkaufsstop durchgefahren und waren sehr früh, bereits um 11:40 an der Fähre.
Erst um 16:15 Uhr startete der Check-In – was aber auch nur ein Zwischenerfolg ist, denn das Eigentliche Boarding startet erst, wenn die meisten LKW und Trailer bereits verstaut sind.
Nach dem Check-In ist vor dem Boarding
Kurz vor 5 konnten wir dann endlich auf die Fähre fahren – diesmal durften wir ins Obergeschoss auf Deck 5 hinauffahren, was an und für sich vollkommen egal ist aber beim Entladen länger dauert, weil zunächst das Untergeschoss geleert werden muss, bevor die Rampe nach unten abgelassen werden kann.
Warten aufs Boarding
An Bord sind Angela und Ulf in ihre Kabine – ich bin noch mal an Deck und habe ein wenig über Göteborg geschaut. Gegen 19 Uhr haben wir dann abgelegt.
Nach dem Ablegen kurz vor der Hafenausfahrt
In der Kabine habe ich noch ein wenig an diesem Reisebericht geschrieben und dann die vorab heruntergeladene Serie Medusa auf Netflix durchgesuchtet, bevor ich in einen nicht zu guten Schlaf auf der durchgelegenen Matratze gefallen bin.
Am Morgen wachen wir auf und sehen den Platz leicht verändert durch den Schneefall in der Nacht: es ist etwas weiß geworden!
Vor Abfahrt nutzen wir den nicht allzu schönen Gemeinschaftsraum des Platzes für unser Frühstück.
In Sunne haben wir die Tankstelle gemieden, die hatte wieder kleine gelbe Schildchen unter dem Dach hängen mit einer Aufschrift „3,0 m“.
Es hat wieder ein wenig Winter Einzug gehalten.
Wir wollten einen kleinen Umweg in Håverud machen und verließen dafür in Tösse die E45 auf kleinere Landstraßen, die jedoch auch schneefrei waren.
Abbiegen in Högsbyn auf den Brudfjällsvägen.
In Högsbyn bogen wir links ab auf den unter Motorradfahrern bekannten Brudfjällsvägen. Die ist angeblich die kurvenreichste asphaltierte Straße Schwedens und gleicht mit Steigungen bis 21 % eher einer Achterbahn – hier möchte ich keinen Gegenverkehr haben, denn schmal ist sie zudem auch noch und bietet im dichten Wald keine weite Sicht.
Soll uns das Straßenschild etwas sagen?
Es machte richtig Spaß, die Strecke zu fahren, doch nach 10 km war der Spaß auf dem Touristenparkplatz in Håverud vorbei.
Angekommen auf dem Parkplatz gingen wir den kurzen Weg zur Schleusentreppe des Dalsland-Kanals.
Parkplatz in Håverud
Dieser Kanal verbindet auf einer Länge von 254 km und über 66 m Höhenunterschied die Seen Vänern und Töck. Früher wurde der Kanal für den Gütertransport verwendet, heute hat er fast nur noch touristische Zwecke.
Trogbrücke des Kanls im Vordergrund in Bildmitte, rechts davon die Wartekammer. Im Hintergund die Eisenbahnbrücke.
Hier in Håverud hat der Kanal 4 Schleusenkammern mit insgesamt 10 m Höhenunterschied zwischen Ober- und Unterlauf. Das herausragende Bauteil in Håverud ist die 33,5 m lange Trogbrücke, mittels derer der Kanal die Stromschnellen zwischen den Seen Åklång und Övre Upperudshöljen überquert. Über der zweiten Schleusenkammer verläuft auf einer Klappbrücke die Eisenbahnlinie Håverud-Tisselskog.
Die Eisenbahn-Klappbrücke über der zweiten Schleusenkammer. Die Schleusentore befinden sich gerade in Reparatur/Restaurierung.
Wir haben am Kanal noch einen kleinen Spaziergang zu einem Aussichtspavillon auf den Kanal gemacht. Achtung: Rutschgefahr durch frischen Schnee auf bemoosten Felsen! Ist aber alles gut gegangen.
Verschneiter Weg zum Aussichts-Pavillon
Das Café und die Fisch-Räucherei öffnen erst zur Sommer-Touristensaison bzw. kurz zu Ostern – also gab es leider keine Einkehr.
Das alte Kraftwerk in Håverud durch die ehemalige Straßen-Klappbrücke gesehen
Zurück an den Fahrzeugen machten wir uns auf den weiteren kurzen Weg zu unserem heutigen Stellplatz. In Mellerud machten wir einen kurzen Zwischenstopp beim Coop wegen unserer speziellen Vorstellungen zum heutigen Abendessen. Wir kauften: Käse.
Der Übernachtungsplatz aus der Luft
Südöstlich von Brålanda bogen wir links von der Landstraße auf einen Wirtschaftsweg in den Wald ab, dem wir etwa 1,2 km zu einem üppig dimensionierten Wendehammer folgten. Diesen nutzten wir als Nachtquartier.
Der Wendehammer mitten im Wald bei Brålanda
Aufgrund des andauernden Schneefalls und weil wir draußen essen wollten, haben wir auf den Sprintern das „Sonnensegel“ von Ulf befestigt und noch eine Plane als Windschutz angebracht. Die Lichterkette sorgte noch zusätzlich für eine gemütliche Atmosphäre.
Die kleine Wagenburg bei kräftigem Schneefall.
Nach ein paar Drohnenflügen wurde der Hunger groß genug, so dass wir uns an die Vorbereitung des Abendessens machten: im Wesentlichen war dies Feuerholz spalten, Würstchen, Champignons und Paprika kleinschnippeln und Käse in dünne Scheiben schneiden.
Raclette war richtig lecker!
Wir hatten noch Brennholz – also konnten wir endlich das High Fire von Fennek mit der Raclette-Platte von Styyl einsetzen – alles nachhaltig in Deutschland designed und produziert.
Raclette ganz einsam im Wald bei Brålanda
Egal ob Raclette mit Wurst, Champignons, Paprika oder einfach nur Käse: es war wahnsinnig lecker!
Gemütlich auf der Lichtung
Leider war das Essen draußen bei Schneefall wahrscheinlich nicht unbedingt förderlich für Ulfs Gesundung – die Erkältung wurde schlimmer. Daher haben wir uns nicht länger draußen aufgehalten, sondern nach dem Essen alles wieder abgebaut (wie viel Schnee sammelt sich bitte nach so kurzer Zeit oben auf dem Sonnensegel?) und sind schlafen gegangen.