Archiv der Kategorie: 2025 – Sommertour Skandinavien

[077] Tag 36 – Finale

Samstag, 12. Juli 2025

Ich habe mich nach einem kurzen Schläfchen um kurz nach elf auf den Weg zur Garage gemacht, in Bondorf den recht leeren Tank mit gutem HVO gefüllt und bin dann die letzten Meter zur Garage gefahren. Dort dann das Auto ausgeräumt und in der Garage abgestellt.

Schön war die Tour – ich freue mich auf die nächste!

Gesamt-Tour:

  • Entfernung: 7.684 km
  • Fahrzeit: 128 h
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 60 km/h
  • Durchschnittsverbrauch: 11,1 l/100 km

[076] Tag 35 – Riesen-Etappe

Freitag, 11. Juli 2025

Was ein bisschen blöd an den Fahrzeiten der Fähre von Helsinki nach Travemünde ist: Die Fähre legt mittags um 15:00 Uhr in Helsinki ab und erreicht Travemünde abends um 21:00 Uhr. Da ist die Verbindung Göteborg-Kiel angenehmer: Abfahrt abends, Ankunft morgens um 9 Uhr.

Also recht früh aufgestanden und ausgedehnt geduscht. Ich habe dann noch etwas am Laptop gepaddelt und war dann auch erst um kurz vor 10 beim Frühstück.

Etwa 2 Stunden später habe ich dann noch einen kleinen Mittagssnack eingenommen und bin wieder auf die Kabine: mit vollem Magen schläft es ja so gut 😉 Hat aber erstaunlich gut funktioniert, mein Plan, etwas Schlaf vorzuholen.

Nach einer weiteren ausgedehnten Dusche habe ich dann schon wieder das Buffet zum Abendessen aufgesucht – das war eine reine Fresstour! Die nächste Woche brauche ich schon mal nicht einkaufen zu gehen 😉

Nach Ankunft in Travemünde pünktlich um 21:00 Uhr machte ich mich dann schnellstmöglich auf die Autobahn und fuhr gemütlich nach Warmbronn, wo ich etwa um 6:30 Uhr auf dem Waldparkplatz ankam und mich ins Bett legte.

[075] Tag 34 – Die Fähre wartet

Donnerstag, 10. Juli 2025

Heute bin ich ganz in Ruhe aufgestanden, habe gefrühstückt und meine Sachen für die Fähre in den Rucksack gepackt.

Gegen 12 Uhr mittags bin ich losgefahren – das Fährterminal ist praktischerweise unweit des Campingplatzes. Dort angekommen ging der Check-In auch schon bald los.

Etwa zwei Stunden später ging es dann ans Boarding: Zunächst eine Weltreise durch den Fährhafen und dann auf die „Finnmaid“. Die Fähren der Finnlines haben keine komfortable Durchfahrt wie die der Stenaline, daher mussten viele LKW rückwärts auffahren, ich durfte an Bord wenden und mangels Platz blieb ich in der Rumpelkammer in der Kurve stehen.

Recht pünktlich um kurz nach 15:00 Uhr legten wir ab und fuhren zunächst durch die Schären vor Helsinki, bevor es dann auf die offene Ostsee ging.

Eine gute Stunde nach dem Ablegen – noch nicht ganz auf der offenen See – wurde das Außendeck gesperrt: Übung der Küstenwache!

Das gebuchte Abendbuffet war reichhaltig und lecker – sogar die Getränke gehörten zum Mahlzeitenpaket dazu.

Nach ein paar „noch nicht ganz Sonnenuntergang“-Bildern bin ich dann um kurz nach 20 Uhr in meine Kabine, habe noch ein wenig an diesem Tagebuch geschrieben und nach einer Serienfolge auf dem iPad und einer seehehr ausgedehnten Dusche ins Bett.

noch-nicht-ganz Sonnenuntergang

[074] Tag 33 – Helsinki

Mittwoch, 9. Juli 2025

Beim Frühstück auf dem Campingplatz habe ich nach gründlicher Recherche ein Tagesticket für den Helsinki Nahverkehr gebucht. Drei Zonen, 24 h, 12 €. Passt.

U-Bahn-Station Kamppi

Da allerdings die Metrolinie zum Campingplatz derzeit gesperrt ist, muss zunächst mit dem Bus bis zur nächsten offenen Metro-Station gefahren werden. Bis zum Sibelius-Park – dem ersten geplanten Stopp für diesen Tag, dauert es gesamt etwa eine Stunde.

Das Sibelius-Denkmal

Der Sibelius-Park, benannt nach dem finnischen Komponisten Johan Julius Christian („Jean“) Sibelius, wurde ab 1937 gestaltet. ZU Ehren des Komponisten wurde 1967 das Sibelius-Denkmal enthüllt. Es handelt sich dabei um eine Orgel aus Stahlröhren, die vom Wind bespielt wird.

Außergewöhnlich für diesen Park ist, dass auch die (Rasen-)Flächen abseits der Wege betreten werden dürfen – klasse!

Von dort bin ich dann zur Felsenkirche Temppeliaukion kirkko gelaufen, für mich die beeindruckendste Kirche – trotzdem sie die modernste von mir auf dieser Reise besuchte ist. Sie ist nach mehreren Architektenwettbewerben von 1968 bis 1969 in einen Felsen auf dem Tempelberg in Helsinki gebaut worden. Im inneren sieht man die unverblendeten grob behauenen Granitfelsen als Wände des Kirchenraumes, das Kupferdach „schwebt“ über 180 Fenstern, die viel Tageslicht hereinlassen.

Der Tempelberg mit der Kirche

Hier konnte ich glücklicherweise sehr schnell online ein Ticket für 8 € kaufen, was mir dann die Möglichkeit gab, die lange Schlange am Ticketschalter rechts zu überholen.

Von dort lief ich weiter über das Narinkka-Viertel mit der Kamppi-Kapelle. Hier habe ich mir allerdings den Eintritt gespart – es standen weitere Kirchen auf der Liste für diesen Tag. Reicht 🙂

Die Kamppi-Kapelle

Weiter ging es über den Hauptbahnhof, der einen unglaublich sauberen und lichtdurchfluteten Eindruck machte.

Gleich um die Ecke komme ich am Finnischen Nationaltheater vorbei, weiter am Botanischen Garten zum Kansalaistori Square, dem Platz vor dem Helsingin Musiikkitalo (Konzerthalle), der Zentralbibliothek Helsinki und dem Riksdagshuset i Helsingfors, dem Sitz des finnischen Parlaments.

Die nächste Kirche steht an: der Dom von und zu Helsinki. Diese Kirche ist außen und innen dominiert von der Farbe weiss und angenehm schlicht gestaltet. Sie wurde von 1830 bis 1852 im klassizistischen Stil als Kathedrale des lutherischen Bistums Helsinki errichtet.

Das nächste Zwischenziel ist die alte Markthalle. Ein sehr schönes Gebäude, welches zum Glück auch innen zumindest auf den ersten Blick seinen Charme behalten hat. Die alten hölzernen Stände beinhalten nun aber leider zu einem beträchtlichen Anteil vornehmlich asiatische Schnellfress-Stationen. Hier wäre es schöner, lokale Spezialitäten kaufen zu können. Das gibt es vereinzelt noch – allerdings zu astronomischen Preisen.

Eigentlich sollte nun die Fährfahrt zur maritimen Festung Suomenlinna folgen – doch obwohl gerade eine vollbesetzte Fähre den Hafen verließ, war eine Warteschlange von etwa 100 m vor dem Pier. Auf diese Wartezeit hatte ich keine Lust und bin daher zur Uspenski-Kathedrale gelaufen. Diese auf einem Felsen im Zentrum Helsinkis von 1862 bis 1868 erbaute Kirche war zum Zeitpunkt des Baus ein deutliches Zeichen der russischen Herrschaft über Finnland und ist noch heute die größte orthodoxe Kirche in Nord- und West-Europa. Für mich wirkte der Ziegelbau innen arg überladen – die Wikipedia nennt es „opulent ausgestattet“.

Weiter ging es dann zum Halkolaituri Yachthafen, von dem aus ein guter Blick auf die finnische Eisbrecher-Flotte gewährleistet ist. Die Schiffchen warten hier auf ihren Einsatz im Winter als Eisbrecher oder auf Notfalleinsätze wie beispielsweise Ölteppich-Entfernung.

Ich muss gestehen, das reichte für heute mit der Großstadt, also machte ich mich wieder auf den Weg zur U-Bahn und zum Campingplatz. Da setze ich mich noch eine Weile mit einem Buch in die Sonne.

Heute zu Fuß: 11,1 km, Laufzeit etwa 2:15 h, 120 m rauf und 130 m runter

Gute Nacht 🙂

[073] Tag 32 – finale Etappe in Finnland

Dienstag, 8. Juli 2025

Finnland will mir den Abschied und das Ende der Reise erleichtern: es regnet. Also mache ich mich so langsam auf den Weg zum letzten Ziel, dem Campingplatz Rastila in Helsinki. Auf dem Weg habe ich mir irgendwann an einem Parkplatz entlang der Straße etwas zu essen gemacht und unterwegs die Diesel-Preise an den Tankstellen aufmerksam beobachtet. Noch habe ich nicht verstanden, wie das sein kann – aber die Preise schwanken von Tankstelle zu Tankstelle teilweise fast um 30 ct.

Ich habe dann für 1,529 € getankt – in Deutschland waren an dem Tag Preise um 1,60 € angesagt. Allerdings bin ich auf dem Weg nach Helsinki auch an Auszeichnungen um 1,789 € vorbeigekommen. Wahnsinn.

Auf dem Campingplatz angekommen, wurde das Wetter plötzlich wieder deutlich besser, so dass ich meinen Liegestuhl herausholte, mir eine heiße Schokolade machte und mich mit einem Buch in die Sonne setzte.

Ansonsten ist an diesem Tag nicht mehr viel passiert – nur die heiße Schokolade wurde irgendwann durch Bier ersetzt 🙂

  • Entfernung: 275 km
  • Fahrzeit: 3:59 h
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 69 km/h
  • Durchschnittsverbrauch: 11,0 l/100 km

[072] Tag 31 – Ein Holzhaus für 5.000 Menschen!

Montag, 7. Juli 2025

Nach einer seehehr ruhigen Nacht habe ich mir richtig Zeit gelassen – meine erste Etappe war nur wenige Kilometer lang. Nach einer kurzen Luftaufklärung habe ich mich auf den Weg nach Kerimäki gemacht, wo ich mir (mal wieder) eine Kirche anschauen wollte. Und was für eine!

Die „Kerimäen kirkko“ ist die größte christliche Holzkirche der Welt und gleichzeitig auch der größte Kirchenraum Finnlands. Ein wirklich beeindruckendes Bauwerk, welches von 1844 bis 1847 erbaut wurde. Mit 3.400 Sitz- und 1.600 Stehplätzen fasst sie 5.000 Menschen – aber nur im Sommer: die vier Öfchen und die hunderte von Kerzen, mit denen sie beleuchtet werden kann, reichen nicht aus, um im Winter Gottestdienste darin zu feiern. Daher hat man direkt an diese Kirche eine viel kleinere angebaut, die als Winterkirche genutzt wird. Doch natürlich feiern die Finnen Weihnachten – und das tun sie in der großen Kirche bei (echtem!) Kerzenlicht. Das muss eine tolle Stimmung sein.

Dann bin ich weitergefahren und habe die Straße „durch“ den Puruvesi nach Punkaharju, also nach Südosten gewählt, weil ich dort einen vielversprechenden Stellplatz für die Nacht ausgemacht hatte. Leider stellte sich heraus, dass dort eine Privatstraße hinführt, für die man sich telefonisch die Nutzung bestätigen lassen muss. Den Aufwand wollte ich nicht treiben (ohne zu wissen, ob es wirklich „Aufwand“ wäre) und bin weiter auf der recht einsamen kleinen Landstraße nach Süden gefahren. Dann links ein See mit Badeplattform und Parkplatz – perfekt. Ich habe mich etwas abseits gestellt, wo ich niemanden störe und habe mir erst mal eine heiße Schoki gemacht.

Später kam noch eine finnische Familie vorbei, die etwa 50 km von dort ein Ferienhaus im „nichts“ hatte und deren Sohn kurz angeln wollte. Sie haben mich dann – total nett – für den nächsten Abend zur finnischen Sauna und Abendessen eingeladen – doch da musste ich schon in Helsinki sein. Total nette Einladung 🙂

Eine kurze Luftaufklärung später habe ich mich dann ins Bett gelegt.

  • Entfernung: 75 km
  • Fahrzeit: 1:32 h
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 49 km/h
  • Durchschnittsverbrauch: 12,2 l/100 km

[071] Tag 30 – Es riecht verbrannt

Sonntag, 6. Juli 2025

Die Nacht war ruhig und ereignislos bis auf: Es juckt am linken Handgelenk und am Knöchel – offensichtlich habe ich gestern Nacht ein paar Stechmücken im Camper übersehen.

Der Inselten-Schröter. Achtung – nichts für schwache Nerven!

Also den Schröter rausgeholt – die Viecher waren am Morgen etwas unvorsichtig. Ich habe mich noch nicht getraut, die Drähte anzufassen, da scheint Dampf drauf zu sein 🙂

Gut gewählt, die Felseninsel zischen dem Pihlajavesi und dem Haukivesi. Hier herrscht eine ordentliche Strömung, so dass das erreichen der Insel ohne die Brücke nicht einfach ist.

Dann habe ich in Ruhe frühstücken können und habe mich danach auf den Weg in Richtung Savonlinna gemacht.

Da lauert der Feind …

Dort gibt’s als Haupt-Sehenswürdigkeit die Festung Olavinlinna und die will ich mir anschauen.

In der Stadt unweit der Festung gibt es einen kostenlosen Parkplatz für Wohnmobile, wo tatsächlich einer frei war – glücklicherweise habe ich ein kleines (zumindest recht schmales) Auto, so dass ich mich da reinquetschen konnte.

Der nordöstliche Turm und das Zeltdach des Opernfestivals, welches wegen der winterlichen Schneelast jährlich auf- und abgebaut wird.

In der Festung habe ich mir zunächst ein Ticket für eine englische Führung gekauft und hatte dann etwa 40 Minuten Zeit, die öffentlich zugänglichen Bereiche der Festung anzuschauen.

Blick von der Festungsmauer auf die Eisenbahn- und dahinterliegende Straßenbrücke.

Die erste Festung an dieser Stelle wurde 1475 von den Schweden erbaut, um sich gegen die Russen verteidigen zu können. Es ist die nördlichste noch erhaltene mittelalterliche Steinfestung in Europa. Die Festung wurde im Laufe der Jahrhunderte immer weiter aus- und umgebaut. Sie hatte im Maximalausbau 5 Türme an den Ecken, von denen heute noch drei erhalten sind. Der St. Erik’s Turm war auf schlechter Gründung erbaut und stürzte bald ein, von ihm gibt es heute nur die Fundamente, da er nie wieder aufgebaut wurde. Der „dicke Turm“ beinhaltete das Magazin und die Pulverkammer – und Überraschung: er flog 1791 mit einem großen Knall davon. Seine Fundamente wurden zu einer widerstandsfähigen Verteidigungsanlage umgebaut.

Die Olavinlinna von Westen aus gesehen

Um 15 Uhr ging es dann los mit der Führung. Angelika sprach sehr gut deutsch, begrüßte alle Teilnehmer in ihrer jeweiligen Landessprache und leitete uns kurzweilig durch die Festung, die einige verheerende Brände im 19. Jahrhundert überstehen musste, wurde in den 1960er Jahren umfassend restauriert und gesichert. So ist beispielsweise die große Halle mit einem neuen Dach aus Beton versehen worden, welches innen und außen die ursprüngliche Form nachbildet und außen mit Kupfer gedeckt ist.

Eines der angeblich dampfbetriebenen historischen Ausflugsboote

Eine beeindruckende Anlage, die wohl nie erobert wurde, obwohl es die Russen mehrfach versucht hatten. Dort wird auch außerhalb der Besichtigungen einiges geboten: Nahezu alle Räume können für Veranstaltungen verschiedenster Arten gemietet werden und aktuell läuft wieder das Savonlinna Opera Festival, welches erstmalig 1912 stattgefunden hat und mittlerweile zu internationaler Anerkennung aufgestiegen ist. Etwa 60.000 Besucher zählt das Festival jährlich in dieser einmaligen Kulisse. Das Zelt inkl. Bestuhlung wird übrigens jedes Jahr nach dem Festival ab- und davor wieder aufgebaut. Das Festival dauert ca. 1 Monat, der Auf- und Abbau laut Führung jeweils etwa 2 Monate.

Getränkestand des Opern-Festivals. Die Preise sind genauso idiotisch wie bei uns.

Nach der Besichtigung der Festung bin ich am Ufer des Pihlajavesi in Richtung Hafen gelaufen, wo allerlei historische und weniger historische Ausflugsschiffe auf ihre Kunden und Fahrgäste warten.

Der Dampfschoner (Segel und Dampfmaschine) Salama, erbaut 1873-1874, transportierte Passagiere und Fracht hauptsächlich auf der Route Joensuu, Savonlinna, Wyborg, St. Petersburg bis zu 20 mal pro Jahr. Nach einem Umbau 1883 konnten 60 Passagiere transportiert werden, das Essen an Bord war hoch gelobt. Bei einer Kollision verursacht durch ein anderes Schiff sank die Salama in der Nähe von Puumala und konnte mit der damalig verfügbaren Technik nicht gehoben werden. 1971 wurde das Schiff gehoben und als Museumsschiff in den alten Zustand versetzt.

Angeblich fahren da noch zwei historische Dampfschiffe – vielleicht klappt’s beim nächsten Besuch. Stattdessen noch ein kleiner Abstecher zu Fuß vom Hafen in den Dom von Savonlinna.

Diese evangelisch-lutherische Pfarrkirche wurde 1874-1878 erbaut und war von 1896-1925 Bischofssitz. Auch wenn der Bischof seitdem im nun russischen Wyborg sitzt, hat die Kirche den Titel „Dom“ behalten. Bilder zeigen, dass die Kirche gegenüber dem heutigen Bauzustand insbesondere im Innenraum früher aufwändiger gestaltet war. Dies liegt an Beschädigungen im sowjetisch-finnischen Winterkrieg 1940, in dem der Dom bei Bombardierungen massiv beschädigt wurde, bevor er 1947-1948 etwas einfacher wieder aufgebaut wurde.

Nach Rückkehr zum Auto habe ich mir unweit eine Übernachtungsmöglichkeit gesucht, zu der ich etwa 25 Minuten gefahren bin und wo ich jetzt diesen Tagesbericht schreibe.
Gute Nacht!

  • Entfernung: 74 km
  • Fahrzeit: 1:07 h
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 66 km/h
  • Durchschnittsverbrauch: 11,6 l/100 km

PS: Es riecht schon wieder verbrannt …

Ich habe noch eine kleine Hilfe für den „Insekten Schröter“

[070] Tag 29 – ein toller Sonnenuntergang

Samstag, der 5. Juli 2025

Nachdem das kleine Hindernis bereits gestern Abend entfernt wurde, stand für heute Morgen nichts Besonderes an – also konnte ich in aller Ruhe in den Tag starten. Duschen, Frühstücken und ganz in Ruhe das Auto aufräumen und dann losfahren. Heute stehen nur etwa 200 km an.

Auch hier eine „blaue“ Straße

Das Wetter wurde besser, der Wind hat deutlich nachgelassen. Ich fahre also entspannt durch die finnische Seenlandschaft. In Laukaa stoppe ich beim Lidl und fülle die Vorräte wieder etwas auf. Nebenan an der Tankstelle möchte ich auch den Tank wieder auffüllen. Kontaktlose Zahlungen sind hier nur bis 50 € autorisiert – ärgerlich, dass dies nicht angekündigt wird. Also ein zweites Mal zahlen und tanken.

Es wird ein wenig spät für den geplanten Zwischenstopp – also schaue ich nach einem passenden Übernachtungsspot. Es ist nicht der allerschönste – aber zumindest die Aussicht vom Seeufer ist toll …

  • Entfernung: 4,5 km
  • Laufzeit: ca. 1:14 h
  • Höhenmeter: 80 m
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 3,6 km/h

[069] Tag 28 – Fallendes Holz

Freitag, der 4. Juli 2025

Es regnet noch immer. Das darf doch nicht wahr sein – ein schmales Regenband zieht durch und ich bin von Anfang bis Ende genau da drin?!

Das Regenband ist doch echt unverschämt!

Egal, also in sehr viel Ruhe ausschlafen, dann duschen und frühstücken, Reisebericht schreiben und weiter nach dem Regenradar schauen. Etwa um 14:00 müsste ich loslaufen können. Noch habe ich nicht herausfinden können, was es bedeutet, dass die Hitonhauta-Schlucht „offiziell nicht mehr betrieben“ wird?!

Parkplatz Hitonhauta

Wie auch immer: es gibt tatsächlich eine Komoot-Wanderung, die ich mir für die Offline-Nutzung heruntergeladen habe. Man weiss ja nie! Auf geht’s – tatsächlich hat es pünktlich um 14 Uhr aufgehört zu regnen und ich bin los. Ziemlich windig: die Bäume haben sich kräftig gebogen …

Der Iso Harinen

Etwa nach 1,5 km Waldweg tatsächlich noch ein Hinweisschild mit Übersichtskarte zum Hintonhauta Naturschutzgebietes. Es knirschte und bevor ich mich richtig dahin umdrehen konnte, lag das Bäumchen schon am Boden: die verfaulte kleine Wurzel konnte dem Wind offensichtlich nicht standhalten.

Das Bäumchen hat es umgehauen, als ich 5 m daneben stand

Einige dutzend Meter weiter ging dann der Weg rechts ab zur Schlucht – allerdings nicht mit „offiziellen“ Wegweisern gekennzeichnet, sondern mit Pfeilen auf dem Boden, gebildet aus dünnen Ästen.

Der südöstliche Einstieg zur Schlucht

Zunächst ging es auf einem Trampelpfad durch ein junges Wäldchen bis dann die Ausläufer der Schlucht begannen: Geröll. Der Weg wurde immer beschwerlicher: Das Geröll größer, der Untergrund sumpfiger, rutschige Wurzeln, umgestürzte Bäume. Und dennoch war es ein tolles Naturschauspiel. Dieser kleine Tümpel am Ende der Schlucht und dann der Mini-Kjeragbolten – großartig 🙂

etwas „unwegsam“ das Ganze!

Der Rückweg über die nördliche Seite der Schlucht war deutlich einfacher – nur aufpassen: am rechten Wegesrand geht es einige Meter abwärts!

Beginn der Schlucht

Dann ging’s zurück zum Parkplatz. Oh Wunder – in der Einfahrt des Parkplatzes liegt ein Bäumchen, das wohl ebenfalls vom Wind umgeblasen wurde …

Mitte der Schlucht mit dem kleinen Tümpel

Direkt daneben stehen noch ein paar ähnliche Bäumchen und der Wind war noch immer recht kräftig, so dass ich noch nicht basteln wollte. Der Wetterbericht sagte eine deutliche Abschwächung in der Nacht voraus, daher verschob ich das auf den nächsten Morgen.

Die Kopie des Kjeragbolten in Norwegen – nur ein bisschen kleiner

Nach einer Weile Reisetagebuch-Schreiben und Fotos Sortieren kam eine Finnin im Sprinter und parkte dann gegenüber der Einfahrt. Ich hatte bereits begonnen, mir etwas zu essen zu machen.

Ende der Schlucht

Kurz darauf kam dann ein Ducato-Kastenwagen mit einer jungen finnischen Familie, die ebenfalls hier übernachten wollten. Der Wind hatte zwischenzeitlich deutlich nachgelassen – also nahm ich die vor einer Weile bereitgelegte Mini-Kettensäge zur Hand und teilte das Bäumchen in drei Teile – das mittlere legten wir dann zur Seite.

Dann kochte ich fertig – heute gab es eine seltsame Kombination aus Hühnchen-Instant-Nudeln, angebratenen Hotdog-Würstchenscheiben, Paprika, Mais und Karotten. Klingt komisch war aber ganz lecker.

Gegen 23 Uhr ging es nach dem Schreiben des Tagebuchs für diesen Tag ins Bett. Gute Nacht!

  • Entfernung: 4,5 km
  • Laufzeit: ca. 1:14 h
  • Höhenmeter: 80 m
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 3,6 km/h

[068] Tag 27 – Regen

Donnerstag, 3. Juli 2025

Ziemlich regnerisch heute, also habe ich mich erst recht spät vom Campingplatz auf den Weg gemacht. Die ersten Kilometer bin ich wieder die „blaue Straße“ gefahren, bis ich dann links auf Nebenstraßen abbog. Eigentlich wollte ich dann noch tanken, doch leider war das Dach der Tankstelle grenzwertig niedrig und der Schlauch zu kurz, um bis zum Tankstutzen zu reichen, wenn ich neben dem Dach parkte. Schade. Aber soooo dringend war es auch nicht.

Der Hittonhauta-Parkplatz am Iso Harinen

Nach einem Mittagsstopp an einem See fuhr ich dann noch die letzten Kilometer „Dirt road“ bis zu meinem Übernachtungsplatz in der Nähe des Sees Iso Harinen. Irritiert war ich jedoch, dass die Wegweiser zum Hitonhauta Naturschutzgebiet zugehängt sind – was ist da los?

Sonnenuntergang? Fast!

Egal, den Parkplatz habe ich problemlos erreicht und mich dort am Rand hingestellt – es war ziemlich schräg, aber die Hubstützen manuell rechts ausgefahren konnten das korrigieren.

Der Iso Harinen

Mit der Drohne habe ich noch ein paar Bilder gemacht und habe mich dann nach dem Essen ins Bett abgelegt.

  • Entfernung: 90 km
  • Fahrzeit: 1:53 h
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 48 km/h
  • Durchschnittsverbrauch: 11,8 l/100 km