Donnerstag, 12. Juni 2025
Der Rucksack war gepackt, der Wecker gestellt, aber irgendwie wollte ich nicht so recht aus dem Bett finden. Anstatt wie geplant um 5 Uhr morgens loszulaufen, war ich dann erst um kurz vor 7:00 Uhr unterwegs.

Gedacht war ein leichter Einstieg in die Wanderung vom Campingplatz zum „Basecamp“ – schließlich war meine letzte wirkliche Wanderung schon ein paar Jahr her – vielleicht sogar auch in Norwegen der Weg auf den Knivskjelodden – das war vor drei Jahren!

Tatsächlich war der leichte Wanderweg dann ein Pfad über Stock und Stein durch den Wald, so dass aus den knapp 5 km ein 2 h-Trip wurde. So war das nicht geplant 😉

Um kurz nach 9 Uhr startete ich dann den eigentlichen Weg – wie immer mit zu viel Gepäck und damit zu viel Gewicht. Warum nehme ich auf diesem übervölkerten Weg, wo manche nur mit einer Wasserflasche in der Hand rauf rennen, Fleecejacke, Regenjacke und Verpflegung für eine ganze Kompanie mit?

Egal, aufgrund des recht frühen Starts ist noch nicht sooo viel los und es geht recht gut voran. Der Weg ist ganz gut ausgebaut und besteht zu einem großen Teil aus Stufen, die aus dem Fels herausgearbeitet wurden. Die sind dadurch aber auch nicht gleichmäßig und teilweise sehr hoch – ich frage mich immer noch, wie die ganzen kleinen Asiaten den Weg da hoch geschafft haben?

Vielleicht Doping in den Gesichtsmasken, die viele von Ihnen trugen, um sich von der norwegischen Luft nicht vergiften zu lassen?!

Der Weg geht durch eine tolle Landschaft – wenn nur die vielen Leute nicht wären 😉 Stellenweise musste man an einzelnen Passagen wirklich warten, bis wieder eine Gruppe aus der Gegenrichtung passiert hatte, bis man selbst wieder weiter konnte.

Nach etwas über 2 h Aufstieg hatte ich es dann auch endlich geschafft und war am berühmten Predigtstuhl/Preikestolen angekommen. Es hatte sich bereits eine Schlange für das berühmte Foto vorne auf der Spitze gebildet – aber das musste ich nicht haben.

Nach einer kleinen Stärkung und ein paar Fotos habe ich mich dann wieder auf den Weg nach unten gemacht. Ich hatte eine recht gute Zeit erwischt – noch kamen nicht so viele in meine Richtung und auch aus dem Tal waren meist überschaubare Gruppen auf dem Weg nach oben.

Leider hatte ich dann den Abzweig zum oberen Parkplatz verpasst, so dass ich entgegen meiner Planung nun doch wieder auf dem Basecamp landete und von dort wieder den steilen Anstieg hoch musste, um den direkteren Weg zum Campingplatz zu treffen. Auch dieser Weg war im ersten Abschnitt wieder mehr ein Trampelpfad über Stock, Stein und Wurzeln als ein wirklicher Weg. Zuerst steil bergauf, dann genauso bergab. Und dann kamen die Fliegen. Was ein Spaß. Glücklicherweise ließen sie sich selten nieder, so lange ich in Bewegung war – aber wehe, ich bleib stehen! Das gewöhnte ich mir schnell ab.

Aus dem Wald herausgekommen kam ab und zu ein laues Lüftchen aus dem Tal – auch das vertrieb die Plagegeister immer recht schnell – doch genauso schnell waren sie wieder da, wenn der Wind nachließ.

Nach insgesamt fast genau 8 Stunden kam ich dann ziemlich erschöpft aber glücklich am Campingplatz an. Dann habe ich erstmal den Warmwasserbereiter eingeschaltet und eine erholsame und ausgedehnte Dusche genossen.

Abendessen war dann das gleiche wie gestern: Würstchen und Brötchen in der Pfanne warmgemacht und dann die Hotdogs gebaut, die zweite Hälfte vom griechischen Salat stand ja schon fertig essbar im Kühlschrank.

- Entfernung: 16,5 km
- Laufzeit: ca. 5 h
- Pause: ca. 3 h (gesamt)
- Höhenmeter: 650 m
- Durchschnittsgeschwindigkeit: 3,3 km/h
- Verbrauch: 3 l Flüssigkeit, 2 Bananen, ein belegtes Brot